Philosophie Lexikon der Argumente

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Glauben, Philosophie: Einstellung des Fürwahrhaltens eines Satzes. Im Gegensatz zu religiösem Glauben ist der Glaube im Sinn einer Überzeugung an die Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten gebunden. Siehe auch Überzeugung, Religiöser Glaube, Propositionale Einstellungen, Intensionen, Wahrscheinlichkeit, Glaubensgrade.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Nozick über Glauben – Lexikon der Argumente

II 174f
Wahrheit/Glauben/Wissen/Nozick: Vier Bedingungen:
(1) p ist wahr
(2) S glaubt, dass p
(3) Wenn p nicht wahr wäre, würde S nicht glauben, dass p.
(4) Wenn p > S glaubt dass p.
Verbesserung: Wenn p wahr wäre, würde S es glauben. - Das schließt folgendes aus: jemand sieht zufällig in ein Buch und glaubt daher p, würde es sonst aber nicht glauben.
Problem: Man kann nach einer Methode etwas glauben, und dasselbe nach einer anderen Methode nicht glauben.
>Wissen
, >Wahrheit, >Methode, >Gewissheit.
II 180
Problem: Variante: Wahrheit oder Falschheit von p beeinflusst die Wahl der Methode.
II 178
Spur: = Verbindung zur Tatsache: ist gegeben, wenn eine Person (3) und (4) erfüllt. - (3) stellt die Spur sicher.
II 179ff
Glauben/Wahrheit/Nozick: Nngenommen, es gibt verschiedene Methoden, und der Glaube (die Überzeugung) ist von der Methode abhängig:
Bsp Die Großmutter sieht ihren Enkel und glaubt, dass es ihm gut geht. Wenn er tot wäre, würde ihr auch erzählt, es ginge ihm gut. Daraus folgt nicht, dass, wenn sie ihn sieht, nicht weiß, dass es ihm gut geht.
Bsp Ein Vater glaubt, dass sein Sohn unschuldig ist
a) aus Liebe
b) wegen Beweisen.
Problem: Ein Problem gibt es, wenn die Wahl der Methode von der Wahrheit/Falschheit abhängt. - Dass eine Methode Bedingungen 1. - 4 erfüllt ist zu stark, dass sie nur eine Bedingung erfüllt, ist zu schwach.
>Stärker/schwächer, >Bedingungen.
II 236
Glauben/Wissen/Disjunktion/Konjunktion/Wahrscheinlichkeit/Nozick: Konjunktion: können wir glauben, mit Verbindung nur zu einem.
Disjunktion: hier brauchen wir beide.
Adjunktion als den Prämissen p, q können wir als Konklusion die Konjunktion p&q schließen.
>Konjunktion, >Disjunktion, >Adjunktion, >Glauben, >Wissen.
Wahrscheinlichkeit: Hier kann die Adjunktion fehlschlagen, weil die Konjunktion zweier Prämissen einer geringere Wahrscheinlichkeit hat als jede einzelne.
>Wahrscheinlichkeit.
Universelle Generalisierung/Existenzgeneralisierung: können wir ohne Verbindung zu einer bestimmten Instanz glauben.
>Universelle Generalisierung, >Existenzielle Generalisierung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994

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