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Gruppenpsychologie über Unverwechselbarkeit - Lexikon der Argumente

Haslam I 176
Unverwechselbarkeit/Gruppenpsychologie/VsTajfel: Tests zur Erklärung der sozialen Identität von minimalen Verzerrungen in der eigenen Gruppe (>Minimale Gruppe/Psychologische Theorien
; >Minimale Gruppe/Tajfel, >Soziale Identitätstheorie/Tajfel) wurden von der Selbstwert-Hypothese etwas abgelenkt. Eine Folge davon war, dass die Forscher die Rolle der Gruppendarstellung vernachlässigten, die für Tajfels ursprüngliche Erklärung zentral war. Kurz gesagt, die Gewinnung von Positivität wurde auf Kosten der Unverwechselbarkeit betont. Außerdem wurde die Frage, was an der InGroup (im Gegensatz zur OutGroup) charakteristisch ist, nicht diskutiert.
Spears/Otten: Um dies anzugehen, haben wir in einigen unserer eigenen Untersuchungen daher die "reaktive Unverwechselbarkeit", die von einer etablierten Outgroup motiviert ist, die der Ingroup explizit ähnlich ist, von einem "kreativen Unverwechselbarkeitsprozess" unterschieden, der für unbekannte oder minimale Gruppen relevant ist (Spears et al., 2002(1), 2009(2)).
Haslam I 177
Es gibt nun Hinweise darauf, dass ein Faktor, der zu den Antworten im Minimalgruppenparadigma beiträgt, die Möglichkeit ist, Kohärenz und Bedeutung durch die positive Unverwechselbarkeit zu schaffen (Spears et al., 2009)(2). Die Teilnehmer zeigten mehr Verzerrungen in der eigenen Gruppe (auf Matrizen und bewertenden Ratings), wenn die Gruppen eher minimal als sinnvoll waren. Dies unterstützt die Idee, dass Diskriminierung im Minimalgruppenparadigma eine Möglichkeit ist, Unverwechselbarkeit zu erreichen, die der zugewiesenen Gruppenidentität der Teilnehmer einen Sinn gibt. Darüber hinaus lieferten die Studien auch den Nachweis, dass die soziale Identifikation unter den Minimalbedingungen zunahm.


1. Spears, R., Jetten, J. and Scheepers, D. (2002) ‘Distinctiveness and the definition of collective self: A tripartite model’, in A. Tesser, J.V. Wood and D.A. Stapel (eds), Self and Motivation: Emerging Psychological Perspectives. Lexington, KY: APA. pp. 147–71.
2. Spears, R., Jetten, J., Scheepers, D. and Cihangir, S. (2009) ‘Creative distinctiveness: Explaining in-group bias in minimal groups’, in S. Otten, T. Kessler and K. Sassenberg (eds), Intergroup Relations: The Role of Motivation and Emotion; A Festschrift in Honor of Amélie Mummendey. New York: Psychology Press. pp. 23–40.

Russell Spears and Sabine Otten,“Discrimination. Revisiting Tajfel’s minimal group studies“, in: Joanne R. Smith and S. Alexander Haslam (eds.) 2017. Social Psychology. Revisiting the Classic studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Gruppenpsychologie

Haslam I
S. Alexander Haslam
Joanne R. Smith
Social Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2017

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