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Indexwörter: sind Wörter wie hier, dort, jetzt, ich usw. die eine nähere Bestimmung erfordern, damit von einem Satz der sie enthält, festgestellt werden kann, ob er wahr oder falsch ist. Ein Satz mit Indexwörtern ist also kontextabhängig. Indexwörter sind keine Demonstrativa. Siehe auch Deixis, Anapher, Kontextabhängigkeit, Indexikalität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Perry über Indexwörter – Lexikon der Argumente

Frank I 22
PerryVsFrege: "heute" ist kein komplettierender oder "sättigender" Sinn, er ist überhaupt kein Sinn, sondern ein Bezugsgegenstand. - Die Bedeutung bleibt, die Referenz variiert.
>Indexikalität
, >Bedeutung, >Referenz, >Sinn, >Kontextabhängigkeit.
Frank I 393f
Index-Wörter/Perry: Index-Wörter haben keine Zeigekomponente.
Demonstrativa: haben eine Zeigekomponente.
>Demonstrativa.
Bedeutung von Index-Wörtern: ihre Rolle. - Diese entspricht dem Verfahren zur Bestimmung des Gegenstands.
>Rollen, >Verifikation, >Identifikation, >Individuation.
I 394f
Heute/Bedeutung: Die Bedeutung ist konstant, der Wahrheitswert mit Indexwort "heute ist es schön": ist nicht konstant, also ist der Sinn wechselnd
- wenn Verstehen das Kennen des Wahrheitswerts ist.
>Wahrheitswert, >Verstehen, vgl. >Wahrheitsbedingungen, >Verstehen/Dummett.
Perry: Die Rolle (das Bestimmungsverfahren) wechselt, die Bedeutung ist konstant. - Dann kann die Bedeutung kein Bestandteil des Gedankens sein!
>Bedeutung, >Gedanken.
Was der Sprecher glaubt, ist für die Bedeutung des Index-Worts irrelevant.
>Glauben, >Selbstidentifikation, >Selbstwissen.

Hector-Neri Castaneda (1987b): Self-Consciousness, Demonstrative Reference,
and the Self-Ascription View of Believing, in: James E. Tomberlin (ed) (1987a): Critical Review of Myles Brand's "Intending and Acting", in: Nous 21 (1987), 45-55

James E. Tomberlin (ed.) (1986): Hector-Neri.Castaneda, (Profiles: An
International Series on Contemporary Philosophers and Logicians,
Vol. 6), Dordrecht 1986
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Frank I 419
Indexwörter/Perry: wahr-falsch-Prüfung hilft nicht! - Bsp Zwei verirrte Wanderer: dass der Berg Tatzmann höher als der Berg die Gretchenspitze ist, wird von allen bejaht. - ((s) Das setzt voraus, dass die beiden nicht in Sichtweite nebeneinander stehen.)
Perry: Es gibt keinen Berg, den alle für den Tatzmann halten, keinen Kunden, von dem alle glauben, dass er die Schweinerei gemacht hat - keinen Professor, der sich nicht schuldig fühlt (weil er nicht weiß, wieviel Uhr es ist). - Was die Leute hier gemeinsam haben, ist nicht, was sie glauben!
>Wanderer-Beispiel.
Frank I 394ff
Sinn/Perry: Sinn wird oft als Begriff verstanden. - Dann ist die Frage: ist der Sinn von Index-Wörtern mit einem Individual-Begriff oder einem allgemeinen Term gleichzusetzen?
>Sinn, >Begriffe, >Allgemeine Termini, >Singuläre Termini.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Perr I
J. R. Perry
Identity, Personal Identity, and the Self 2002

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994

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