Philosophie Lexikon der Argumente

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Interpretation: A. Das Aufstellen von Aussagen über andere Aussagen, wobei sich die neuen Aussagen des Vokabulars der ursprünglichen Aussagen bedienen sowie eventuell neues Vokabular einführen. Wird kein neues Vokabular eingeführt, kann neue Information durch Umstellung der syntaktischen Elemente gewonnen werden.
B. In der Logik das Einsetzen von Werten (Gegenständen) anstelle der Konstanten bzw. freien Variablen.


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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Donald Davidson über Interpretation – Lexikon der Argumente

Glüer II 28
Interpretationstheorie/Glüer: darf nicht annehmen, dass ihre Theoreme mit Hilfe einer Übersetzung hergeleitet wurden (Sonst Zirkel). - Daher DavidsonVsTarski: wir müssen Wahrheit voraussetzen, um Bedeutung zu erklären.
Glüer II 29/30
Def interpretativ/Glüer: ist eine Theorie, wenn alle aus dem Schema W zu gewinnenden W-Äquivalenzen wahr sind. Denn Wahrheitsbedingungen werden im Rekurs auf die Struktur der Sätze angegeben. - >Bedeutungsholismus
: ein Satz hat nur im Kontext der Sprache Bedeutung. - Damit ist das Problem der Äquivalenz von "Schnee ist weiß" und "Gras ist grün" ausgeschlossen, denn eine solche Theorie könnte unmöglich zugleich eine wahre W-Äquivalenz für die Sätze "This ist white" oder "That is snow" implizieren.
Glüer II 117/18
Interpretation/Handlung/Erklärung/Davidson/Glüer: eine Handlung ist überhaupt nur interpretierbar, wenn sie als Teil einer rationalen Struktur bezeichnet werden kann. - Das gilt auch für Sprachhandlung. - Daher sind Handlungen mit propositionalen Einstellungen verknüpft. - Jede Handlung ist eine interpretierte Handlung. - Pointe: daher ist es keine empirische Frage, ob eine handelnde Person rational ist. - ((s) Weil es vorausgesetzt wird.) - Ein in der Sprache der propositionalen Einstellungen nicht beschreibbares Ereignis ist keine Handlung ((s) weil nicht interpretierbar).
- - -
Frank I 645
Mentale Zustände/Proposition/Selbstzuschreibung/Fremdzuschreibung/Davidson: Wir müssen von Sätzen oder Äußerungen statt von Propositionen oder Bedeutungen ausgehen - sonst werden verschiedene Arten von Quellen suggeriert.
Stattdessen: Beziehungen zwischen Handelnden und Äußerungen. - Kein unterschiedliches Wissen und keine unterschiedlichen Kriterien.
Lösung: wenn jemand weiß, dass ich einen Satz für richtig halte, weiß er, was ich glaube. - Es wäre zirkulär, die grundlegende Asymmetrie durch eine Asymmetrie an Sicherheit zu erklären.
>Mentale Zustände.
I 648
Interpretation/mentale Zustände/Fremdzuschreibung/Davidson: auch der Sprecher kann seine Sätze problematisieren - auch er kann sich über die Bedeutung seiner Wörter irren - auch er braucht Tarski-Theorie. - Asymmetrie: Pointe: der Hörer/Interpret kann nicht sicher sein, dass die Tarski-Theorie für die Fremdzuschreibung die beste Methode ist. - Das beste, was der Sprecher tun kann ist, interpretierbar zu sein.


Donald Davidson (1984a): First Person Authority, in: Dialectica 38 (1984),
101-111

- - -
Graeser I 167
Interpretation/Davidson: Äußerungen sind verifizierbar, ohne dass die propositionalen Einstellungen der Sprecher im einzelnen bekannt sind.
Radikale Interpretation/RI: Bedeutungsgleichheit kann nicht vorausgesetzt werden, sonst ergibt sich ein Zirkel.
>Wahrheitsbedingungen.
- - -
V 139
Wahrheit/Interpretation/Davidson: der Gegensatz von Wahrem und Falschem kann nur im Kontext der Interpretation auftreten.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

D II
K. Glüer
D. Davidson Zur Einführung Hamburg 1993

Fra I
M. Frank (Hrsg.)
Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994

Grae I
A. Graeser
Positionen der Gegenwartsphilosophie. München 2002

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