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Kennzeichnung: ein beschreibender Ausdruck, der einen Gegenstand herausgreift. Bsp Der Sieger von Austerlitz. Anders als Namen sind Kennzeichnungen nicht starr, d.h. sie können in verschiedenen Welten verschiedene Gegenstände bezeichnen. Es hätte jemand anderes als Napoleon der Sieger von Austerlitz sein können, es ist aber sinnlos zu fragen, ob Napoleon jemand anderes hätte sein können. Es gibt bestimmte und unbestimmte Kennzeichnungen. Siehe auch Starrheit, Namen, Mögliche Welten, Denotation._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Kennzeichnungen – Lexikon der Argumente
I 320 Elimination von singulären Kennzeichnungen: keine Wahrheitswertlücken mehr, sondern jetzt sind alle Aussagen, die sie enthalten, falsch: "..y.. und ausschließlich y" statt "y=(ix)(..x..)" wenn auf nichts zutreffend. >Wahrheitswertlücken. I 328f Kennzeichnungen wiederbelebt: sie sind jetzt in allen Positionen möglich. - Sokrates ist dann wieder als singulärer Term definierbar. Zitate: Namen von sprachlichen Gebilden - sie bringen die nichtbezeichnenden Vorkommnisse der entsprechenden Termini zum Verschwinden. - - - II 75 ff Russell/Theorie der Kennzeichnungen: Termini werden nicht durch Äquivalenz, sondern durch Paraphrase definiert - Bezugnahme ist nur simuliert, nicht festgelegt. >Referenz, >Äquivalenz, >Definition. - - - VII (i) 167 Kennzeichnungen/Quine: sind singuläre Termini. - - - III 279 Kennzeichnung/Synonymie/Quine : ob eine Kennzeichnungsprämisse überhaupt zur Verfügung steht, hängt von einer angemessenen Übersetzung ab, und diese wiederum von dem vagen Begriff der Synonymie. Was für uns synonym ist, hängt davon ab, was man in seiner individuellen Lerngeschichte zuerst kennengelernt hat. Lösung/Quine: wir trennen die Logik von der Empirie ab, indem wir die Priorität der Prädikate betonen: wir bestehen darauf, dass das, was wir durch Anschauung lernen, niemals Bezeichnungen, sondern nur Prädikate sind. ((s) Diese gebrauchen wir dann in den Kennzeichnungen als Bausteine.) III 280 Prädikat/Quine: (statt Kennzeichnung) soll dann nur auf dieses (gezeigte) Objekt zutreffen. Dann erklären wir „(ix)Fx“ als die eigentliche Bezeichnung, wobei „F“ für dieses Grundprädikat steht. Das betrifft gar nicht die Erkenntnistheorie. Kennzeichnung/sing Term/Quine: dann hindert uns nichts mehr, alle singulären Termini als Kennzeichnungen anzusehen! Dann brauchen wir, wenn Bsp „Der Autor von Waverley“ gegeben ist, uns nicht damit aufzuhalten, das richtige „F“ für die Übersetzung in die Kennzeichnung „(ix)Fx“ zu suchen. Wir lassen folgendes zu: „(ix)(x ist Zerberus)“ (>Einhorn als >Kennzeichnung). Jede weniger stümperhafte Übersetzung würde sich davon höchstens in der Deutlichkeit, nicht aber in der Bedeutung unterscheiden. Singuläre Termini/Quine: alle als Kennzeichnungen zu behandeln, bringt den Vorteil, III 281 einen Unterschied zu nicht kennzeichnenden singulären Termini zu ersparen. Der Streit über Kennzeichnungen wird zu einem über Prädikate. III 293 Kennzeichnung/Gleichheitszeichen/Quine: wenn wir das Gleichheitszeichen haben, können wir uns den Luxus leisten, Kennzeichnungen einzuführen, ohne sie als primitive Grundbegriffe rechnen zu müssen. Denn mit dem Gleichheitszeichen können wir eine Kennzeichnung aus jedem Satz eliminieren. >Gleichheitszeichen/Quine._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |