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Konditional: Ein Konditional in der Logik ist eine Aussage, die eine Beziehung zwischen zwei Sätzen behauptet, typischerweise in einem "wenn-dann"-Format. Sie besagt, dass, wenn die vorausgehende Aussage wahr ist, die folgende Aussage ebenfalls wahr sein muss. Im Gegensatz zur (rein formalen) Implikation bezieht sich das Konditional auf den Inhalt der Sätze. Siehe auch Implikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hartry Field über Konditional – Lexikon der Argumente

II 253
Konditional/Deflationismus/Field: Die nonfaktualistische Sicht ist nicht die einzig mögliche, man kann sowohl klassische als auch nicht-klassische Logik anwenden.
>Nonfaktualismus
.
Disquotationale Wahrheit: Die disquotationale Wahrheit scheint Wahrheitsbedingungen vorauszusetzen, Bsp "Wenn Clinton im Amt stirbt, wird Danny de Vito Präsident" ist wahr gdw. Clinton im Amt stirbt und de Vito Präsident wird.
>Disquotationalismus.
II 254
Konditional/Tatsachen/Stalnaker/Field: (Stalnaker 1984)(1): These: Die konditionalen Tatsachen sind nicht in der Logik 1. Stufe ausdrückbar, wohl aber in indikativischen "Wenn.. dann.."-Sätzen.
>Logik, >Logik Zweiter Stufe.
II 255
Konditional/Faktualismus/Field: 1. Variante: nimmt an, dass "Wenn A dann B" dieselben Wahrheitsbedingungen hat wie "~A v B" - Faktualismus: Der Faktualismus akzeptiert keine kontraintuitiven Schlüsse. Nonfaktualismus: Der Nonfaktualismus scheint dazu verpflichtet.
II 255
Materiales Konditional/Paradoxien der materialen Implikation/Jackson/Field: beste Lösung: (Jackson 1979)(2): Kontraintuitive Schlüsse sind hier unakzeptabel: These: Die Konklusionen sind zwar nicht behauptbar, aber dennoch wahr. Es gibt eine konventionelle Implikatur (sic) dafür, dass, wenn wir behaupten "Wenn A dann B", nicht nur die Wahrscheinlichkeit P(A > B) hoch ist, sondern auch die bedingte Wahrscheinlichkeit P(A> B I A).
Pointe/Field: Die Forderung, dass P(A > B I A) hoch sein soll, ist äquivalent zur Forderung des Nonfaktualisten, dass P(B I A) hoch ist. "Oberflächenlogik": hat mit Behauptbarkeit zu tun.
"Tiefenlogik": sagt, was wahrheiterhaltend ist.
II 256
Faktualismus: muss dann zwischen Ebenen der völligen Unakzeptierbarkeit (d.h. auf der Oberfläche) und der Akzeptierbarkeit auf einer tiefen Ebene unterscheiden.
>Akzeptierbarkeit.
Deflationismus: Auf die gleiche Weise kann dann der Deflationismus zwischen Nonfaktualismus und Faktualismus unterscheiden, ohne de Begriffe "wahr" oder "Tatsache" zu gebrauchen.
Faktualismus: Der Faktualismus akzeptiert keine kontraintuitiven Schlüsse. Der Nonfaktualismus scheint dazu verpflichtet.
>Tatsachen.
II 257
Nonfaktualismus/Field: Der Nonfaktualismus muss annehmen, dass Akzeptanz von Konditionalen nicht durch die normalen Wahrscheinlichkeitsgesetze geregelt wird, die die Akzeptanz von "Tatsachensätzen" regeln.
>Wahrscheinlichkeitsgesetze.

1. Robert C. Stalnaker. Inquiry. Cambridge, Mass: MIT PRess.
2.Frank Jackson, On Assertion and Indicative Conditionals. The Philosophical Review
Vol. 88, No. 4 (Oct., 1979), pp. 565-589

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Field I
H. Field
Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989

Field II
H. Field
Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001

Field III
H. Field
Science without numbers Princeton New Jersey 1980

Field IV
Hartry Field
"Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

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