Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Konstruktivismus, Philosophie: die These, dass die Gegenstände der äußeren Welt mitsamt ihren Eigenschaften und Relationen zu anderen Gegenständen und ihre Relationen zu uns vom Gehirn konstruiert werden. Spielarten des Konstruktivismus sind verschieden stark in ihren Annahmen in Bezug auf die Existenz und Erkennbarkeit einer objektiven, von uns unabhängigen Realität. Siehe auch Autopoiesis, Systemtheorie, Luhmann, Maturana. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
W.V.O. Quine über Konstruktivismus – Lexikon der Argumente
XIII 33 Konstruktivismus/Mathematik/Quine: (VsUniversalien). These: Konstruktiv zeigbare Theoreme sollten bevorzugt werden. >Universalien. Def Konstruktivismus/Mathematik/Quine: These: jedes abstrakte Objekt ist spezifizierbar. Dagegen: Prädikative Mengenlehre: ist zu schwach um zu beweisen, dass es unspezifizierbare Klasse und unspezifizierbare reelle Zahlen geben muss. Quantifikation/Variablen/Quine: die Quantifikation ist eine andere, wenn sicher ist, dass jedes Objekt in dem Bereich spezifizierbar ist. Bsp die natürlichen Zahlen sind ein solcher Bereich. Und zwar, weil es für jede eine arabische Ziffer gibt. Def Substitutionale Quantifikation/sQ/Quine: (Allquantifikation (x): die Formel, der der Quantor vorangestellt ist, wird wahr unter jeder grammatisch zulässiger Ersetzung für den Buchstaben „x“. Referentielle Quantifikation/refQ//sQ: Bsp natürliche Zahlen: hier läuft beides auf dasselbe hinaus. Dagegen: Wenn nicht alle Objekte in einem Bereich spezifizierbar sind durch singuläre Termini der gebrauchten Sprache, dann divergieren die beiden Arten der Quantifikation. Bsp Wenn der Allquantor von allen spezifizierbaren Objekten erfüllt wird, aber nicht von den nicht-spezifizierbaren, dann ist die sQ wahr und die refQ falsch. Existenzquantifikation/EQu/sQ/refQ/Quine: verhält sich entsprechend. XIII 35 sQ/refQ: divergieren im Fall der EQu, wenn die Formel erfüllt wird durch einige unspezifizierbare, aber nicht durch irgendein spezifizierbares. sQ/Quine: ist unrealistisch für konkrete Gegenstände. Spezifizierbarkeit/Benennen/Benennbarkeit/benennbar/Quine: Frage: ist jedes konkrete Objekt individuell spezifizierbar? Bsp jede vergangene oder zukünftige Biene , jedes Atom und jedes Elektron? Ja durch numerische Koordinaten mit rationalen Zahlen. Aber unbeschränkte refQ ist einfach natürlicher hier. Prädikative Mengenlehre: hier ist sQ attraktiver und handhabbarer, weil abstrakte Objekte parasitär in Bezug auf die Sprache sind, in einer Weise, in der konkrete Objekte es nicht sind. Abstrakt/Charles Parsons/Quine: abstrakte Gegenstände sind parasitär in Bezug auf die Sprache, konkrete Gegenstände weniger. sQ/Quine : eliminiert nicht einfach die abstrakten Objekte aus der Ontologie, sondern billigt ihnen eine „dünnere“ Art von Existenz zu. Abstrakt/Quine: Ausdrücke selbst sind abstrakt, aber nicht so wild wie die Bewohner der höheren Mengenlehre. sQ/Quine: ist ein Kompromiss mit dem militanten Nominalismus. abstrakte Objekte/Quine: sind dann Klassen, wie die der prädikativen Mengenlehre (RussellVs). sQ/refQ/Parsons: hat gezeigt, wie beide zusammengehen (Lit). Indem man zwei Arten von variablen gebraucht. Dann kann man sie auch untereinander verknüpfen (intertwine). Problem/Russell: prädikative Mengenlehre ist für die klassische Mathematik der reellen Zahlen inadäquat. XIII 36 Reelle Zahlen/Russell/Quine: ihre Theorie führt zu unspezifizierbaren reellen Zahlen und anderen unspezifizierbaren Klassen. sQ/Quine: dieses Problem führte aber nicht von sich aus auf die sQ. Konstruktive Mathematik/Konstruktivismus/QuineVsBrouwer: erhitzbare Gemüter entwickelten und entwickeln noch heute konstruktive Mathematiken, die für alle Wissenschaften geeignet sein sollen. Problem: das führt zu unattraktiven Abweichungen von der Standardlogik. Standardlogik/Konstruktivismus/Quine: Versuche mit Standardlogik: Weyl, Paul Lorenzen, Erret Bishop. Hao Wang, Sol Feferman. Das sind Lösungen mit prädikativer Mengenlehre zusammen mit kunstvollen Zirkeln. Problem: man weiß gar nicht so genau, wie viel Mathematik die Wissenschaftler brauchen. Nominalismus/Quine: wir brauchen wohl gar keinen Nominalismus durch und durch, sondern eine attraktive Annäherung an ihn._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |