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Kopula: Verbindung des Subjekts mit einem Prädikat innerhalb eines Satzes bzw. einer Aussage. Bsp Der Himmel ist blau. Die Kopula ist nicht dasselbe wie das „ist“ der Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Kopula – Lexikon der Argumente

I 175
Der allgemeine Terminus nimmt Prädikatsstellung ein. Er kann ebensogut die Stellung des Adjektivs oder des Verbs annehmen, wie die eines Substantivs. Man könnte sogar das Verb als grundlegende Form ansehen, weil es ohne "ist" auskommt. ((s) Aber nicht "Weisheit sokratisiert", siehe >Dinge/Strawson
, >Namen/Strawson)
Die Kopula "ist" kann dementsprechend einfach als Präfix erklärt werden.
I 211
Kopula/Quine: Die Verknüpfung "ist ein", die wir bislang als eine Kopula behandelt haben, können wir jetzt als Partikel zur Bildung unbestimmter sing Term behandeln: Zusammensetzung von "ist" und "ein"

Bsp "Agnes ist ein Lamm "

wird dann nicht mehr als "Fa" sondern als "a=b" gesehen,

wobei "b" für einen unbestimmten sing. Term der Form "ein F" steht. "Agnes blökt" und "Agnes ist fügsam" behalten die Form "Fa" und das "ist" behält hier den Status einer Kopula zur Umwandlung von Adjektiven in Verben. Aber das "ist" in "ist ein Lamm" wird zu "=".
Die Gleichung "x = a" wird nun eigentlich als Prädikation "x = a" analysiert, wobei "=a" das Verb bildet! das "F" von "Fx". Was zuvor "x = Sokrates" hieß, heißt jetzt in Worten immer noch so, aber jetzt ist das "=" oder "ist" Kopula wie in ""ist sterblich" oder "ist ein Mensch" lediglich dazu dient, dem allg. Term die Verbform zu verleihen und ihn der prädikativen Stellung anzupassen.

Sokrates wird zu einem allg Term, der genau auf einen Gegenstand zutrifft, aber insofern allg. ist, als er von nun an grammatisch für die prädikative Position zugelassen ist, nicht aber für Positionen, die für Variablen geeignet sind, "Sokrates" spielt dann die Rolle des "F" in "Fa" und nicht mehr die des "a".
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II 204
Kopula: Plural "excl" ("keine sind...") - Das ist nicht Singular (zweistelliger allgemeiner Term, der Paare von Klassen verbindet).
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XIII 36
Kopula/ist/Quine: Bsp Vermeidung von „ist“: „Du grünst im Winter“.
Farbwort/Farbwörter/Satzbau/Satzstellung/Prädikat/Verb/Japanisch/Quine: im Japanischen werden Farbwörter immer an den Anfang gestellt.
Pointe. das bedeutet, dass japanische Farbwörter in Form und grammatischem Verhalten mit der Vielzahl japanischer Wörter koinzidieren, die wir Verben nennen, wenn wir das Japanische übersetzen. (s.o. Bsp „grünst“).
XIII 37
Adjektiv/Quine: sogar im Englischen unterscheiden sie sich nicht von intransitiven Verben, aber wir gebrauchen sie auf attributiv, Bsp grüner Baum. ((s) statt „Der Baum ist grün“).
semitische Sprachen/Quine: erlauben Formen wie „Du grünst im Winter“: d.h. das Prädikat steht als Verb ohne Hilfe einer Kopula.
Kopula/Quine: dient oft dazu, Satzteile übersichtlich zu gliedern. Bsp Telegramm: „How old Gary Grant – Old Cary Grant very well – how you? Die Kopula dient dann der Unterscheidung von Bsp “how old is” von “how is old”.
Prädikativ/attributiv/Prädikat/Attribut/Quine: das Adjektiv ist hier einmal prädikativ, im anderen Fall attributiv. In anderen Sprachen mag das eher durch die Wortformen oder die Satzstellung unterschieden werden.
Prädikation/Kopula/Quine: das „ist“ der Prädikation hat eine Konverse: die ing-Form: das eine verwandelt Adjektive in Verben, das andere umgekehrt. Bsp „you are reading“ zu „you read“.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

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