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Satzbildung: In der Psychologie bezieht sich der Begriff Satzbildung auf den kognitiven Prozess der Auswahl und Anordnung von Wörtern in einer sinnvollen, grammatikalisch korrekten Reihenfolge. Dieser Prozess spiegelt komplexe Sprachfähigkeiten wider, einschließlich Syntax, Semantik und Arbeitsgedächtnis. Er wird untersucht, um die Sprachentwicklung, die kognitiven Funktionen und die Störungen der Sprache, wie z. B. Aphasie, zu verstehen. Siehe auch Sprache, Spracherwerb, Sprachproduktion, Verstehen, Arbeitsgedächtnis, Kognition, Semantik, Grammatik, Syntax.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Satzbildung - Lexikon der Argumente

Upton I 73
Satzbildung/Spracherwerb/Entwicklungspsychologie/Upton: Die Zwei-Wort-Äußerung, die sogenannte telegrafische Sprache (telegraphic speech), die sich etwa im Alter von zwei Jahren entwickelt (etwa zur gleichen Zeit, in der die schnelle Wortschatzentwicklung auftritt), bietet ein (...) effektives Kommunikationsmittel und ist ein universelles Merkmal der Sprachentwicklung (Boysson-Bardies, 1999)(1).

Slobin (1972)(2) identifizierte eine Reihe von Funktionen für diese telegrafischen Äußerungen:

Aüßerung - Funktion
Sehen Hündchen - Identifikation
Buch hier - Standort
Mehr Milch - Wiederholung
Alles weg - Fehlen
Mein Bonbon - Besitz
Großes Auto - Attribution
Mama laufen - Handlung Agens
Wo Ball? - Frage

(....) kleine Kinder gehen schnell von der Produktion von Zwei-Wort-Äußerungen zu Drei-, Vier- und Fünf-Wort-Kombinationen über und beginnen so den Übergang von einfachen zu komplexen Sätzen (Bloom, 1998)(3). Neben der Verlängerung werden Äußerungen zudem grammatikalischer und der Übergang von frühen Wortkombinationen zur vollwertigen Grammatik ist schnell vollzogen. Wenn Kinder ihren vierten Geburtstag erreichen, beherrschen sie eine beeindruckende Reihe von grammatikalischen Mitteln. Tatsächlich scheinen sie sich die Strukturen ihrer Muttersprache ohne ausdrückliche Anweisung oder Korrektur anzueignen (Brown und Hanlon, 1970)(3), was oft als Beweis dafür angeführt wurde, dass der Spracherwerb von einem angeborenen Prozess angetrieben wird.
>Spracherwerb
, >Angeborenes, >Chomsky.


1. Boysson-Bardies, B. (1999) How Language Comes to Children: From birth to two years (trans. M DeBevoise). Cambridge, MA: MIT Press.
2. Slobin, D.I. (1972) Children and language: they learn the same way all around the world. Psychology Today, 6(2): 71–4.
3. Bloom, L. (1998) Language Acquisition in its Developmental Context. Oxford: Oxford University Press.
4. Brown, R and Hanlon C (1970) Derivational complexity and order of acquisition in child speech, in Hayes, J (ed.) Cognition and the Development of Language. New York: Wiley.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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