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Namen, Eigennamen, Philosophie: Der Status von Eigennamen ist ein relativ neues philosophisches Problem. S. A. Kripke hat es als einer der ersten in Naming and Necessity (Drei Vorlesungen an der Princeton University 1970, Nachdruck Cambridge, 1980) eingehend behandelt. Gegen die traditionelle Bündeltheorie, nach die Bedeutung von Namen in den Eigenschaften oder zumindest in wesentlichen Eigenschaften ihrer Träger liegt, entwickelt Kripke eine Kausaltheorie der Namen, die letztlich auf eine Taufe im weiteren Sinn zurückgeht. Der springende Punkt ist, dass der Name mit der Person verbunden ist, jedoch nicht verlangt wird, dass die Person irgendwelche darüber hinausgehende Eigenschaften hat. Siehe auch Kausaltheorie, Mögliche Welten, Starrheit, starre Designatoren, Kennzeichnungen. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Robert Brandom über Namen – Lexikon der Argumente
I 614 Eigennamen/Name/Brandom: Namen lassen sich ausschließlich in Begriffen der mit ihnen assoziierten Sortale verstehen. - Bsp Man kann nicht einfach auf eine Reiterstatue zeigen und "es" "Klump" taufen! Es kommt darauf an, ob man die Statue meint, oder den Klumpen Lehm. I 805f Name/Referenz/Kripke: Wenn festgelegt ist, dass der Name "wie üblich" verwendet wird, kann unterschiedliche Überzeugung die Referenz nicht gefährden. - BrandomVsKripke: den Begriff der Referenz sollte man nicht voraussetzen, um einen Ausdruck anaphorisch vererben zu können. - Kotypizität garantiert nicht Koreferenz! - (Auch nicht bei kanonisch pronominalen "er", "es"). - Bei der anaphorischen Kette ist das Zitattilgungsprinzip nicht anwendbar. - BrandomVsKripke: das ist kein Paradox, sondern wir können Namen auf eine Weise verwenden, die das Zitattilgungsprinzip ausschließt - Bsp "Cicero" (soll hier der Name eines Spions sein): Nicht alle müssen zur selben Kette gehören, aber man braucht auch keine Quasi-Namen (wie quasi-indexikalische Ausdrücke (> Quasi-Indikator/Castaneda). I 807 Namen/Frege/Brandom: Nach Frege sind Namen angeblich mit Eigenschaften verbunden. - KripkeVs. - Brandom: Das ist gar nicht Fregesch: Eigenschaften gehören nach Frege zur Bedeutung (Referenz) und nicht zum Sinn. - Sie sind nicht unmittelbar fassbar. Brandom: Durch Namen ausgedrückte begriffliche Gehalte sind opak. (>Opazität, >Sinn, >Bedeutung, vgl. >Fregescher Sinn. I 811 Def Namen/Eigennamen/Brandom: anaphorische Ketten kotypischer Tokenings._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Bra I R. Brandom Expressive Vernunft Frankfurt 2000 Bra II R. Brandom Begründen und Begreifen Frankfurt 2001 |