Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Namen, Eigennamen, Philosophie: Der Status von Eigennamen ist ein relativ neues philosophisches Problem. S. A. Kripke hat es als einer der ersten in Naming and Necessity (Drei Vorlesungen an der Princeton University 1970, Nachdruck Cambridge, 1980) eingehend behandelt. Gegen die traditionelle Bündeltheorie, nach die Bedeutung von Namen in den Eigenschaften oder zumindest in wesentlichen Eigenschaften ihrer Träger liegt, entwickelt Kripke eine Kausaltheorie der Namen, die letztlich auf eine Taufe im weiteren Sinn zurückgeht. Der springende Punkt ist, dass der Name mit der Person verbunden ist, jedoch nicht verlangt wird, dass die Person irgendwelche darüber hinausgehende Eigenschaften hat. Siehe auch Kausaltheorie, Mögliche Welten, Starrheit, starre Designatoren, Kennzeichnungen. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Gottlob Frege über Namen – Lexikon der Argumente
I 54 Eigenname: Die Extension wird vorausgesetzt. Sonst wäre die Negation: "Kepler starb nicht im Elend oder der Name ist bedeutungslos". >Extension. - - - II 69 Die "Bedeutung" eines Namens ist nie ein Begriff (Prädikat), sondern immer nur ein Gegenstand. >Prädikat, >Begriff, >Gegenstand. II 72f Der Eigenname (gesättigt) kann nie Prädikat sein (aber Teil eines Prädikats). Namen/Verstehen/Frege: Einen Namen zu verstehen, heißt, zu wissen, welchen Gegenstand er bezeichnet. Problem: Es gibt Namen ohne Träger (Bsp Einhorn). >Einhorn-Beispiel, >Nichtexistenz. Problem: Bsp Verschiedene Namen mit demselben Träger. - - - Husted V 99/100 Dass ein Name für einen Gegenstand steht, ist eine Folge, nicht etwa ein Teil des Umstands, dass er einen bestimmten Sinn hat. >Fregescher Sinn, >Fregesche Bedeutung. - - - Chisholm II 144f Namen/Frege: "gemischter Eigenname": enthält linguistische und nicht-linguistische Teile: die Umstände. Umstände: sind Teil der Bedeutung eines Ausdrucks. >Umstände. ChisholmVsFrege: Dieser vernachlässigt Ostension. >Ostension. - - - Dummett III 68f Namen/FregeVsRussell: Namen können durchaus denselben Sinn wie eine bestimmte Kennzeichnung haben. Was gilt eigentlich als Darbietung eines Gegenstands: Valencia aus der Luft, vom Boden, innerhalb eines bestimmten Gebäudes, auf der Landkarte? - Wiedererkennen: ist notwendig: das Bewusstsein, dass der Gegenstand unter den Begriff fällt, der das angemessene Identitätskriterium bestimmt (hier: "Stadt"). Fähigkeit zum Wiedererkennen statt Verfahren des Herausgreifens. ("Rot": Wiedererkennen, nicht Verfahren für Rot). >Wiedererkennen. - - - Frege II 69 Name/Frege: Ein Name kann nie Prädikat sein, wohl aber Teil eines Prädikats. >Prädikat. - - - Stalnaker I 183 Namen/Eigennamen/Frege/Stalnaker: Für Frege gibt es eine mentale Repräsentation, d.h. wir haben nur Vorstellungen über etwas, was sich uns in einer bestimmten Weise präsentiert. ((s) Das lässt sich mit Donnellans attributivem Gebrauch vereinbaren). Vgl. >Attributiv/referentiell._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
F I G. Frege Die Grundlagen der Arithmetik Stuttgart 1987 F II G. Frege Funktion, Begriff, Bedeutung Göttingen 1994 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 Husted I Jörgen Husted "Searle" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted II Jörgen Husted "Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted III Jörgen Husted "John Langshaw Austin" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke Reinbek 1993 Husted IV Jörgen Husted "M.A. E. Dummett. Realismus und Antirealismus In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Hamburg 1993 Husted V J. Husted "Gottlob Frege: Der Stille Logiker" In Philosophie im 20. Jahrhundert, A. Hügli/P. Lübcke (Hg) Reinbek 1993 Chisholm I R. Chisholm Die erste Person Frankfurt 1992 Chisholm II Roderick Chisholm In Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986 Chisholm III Roderick M. Chisholm Erkenntnistheorie Graz 2004 Dummett I M. Dummett Ursprünge der analytischen Philosophie Frankfurt 1992 Dummett II Michael Dummett "What ist a Theory of Meaning?" (ii) In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Dummett III M. Dummett Wahrheit Stuttgart 1982 Dummett III (a) Michael Dummett "Truth" in: Proceedings of the Aristotelian Society 59 (1959) pp.141-162 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (b) Michael Dummett "Frege’s Distiction between Sense and Reference", in: M. Dummett, Truth and Other Enigmas, London 1978, pp. 116-144 In Wahrheit, Stuttgart 1982 Dummett III (c) Michael Dummett "What is a Theory of Meaning?" in: S. Guttenplan (ed.) Mind and Language, Oxford 1975, pp. 97-138 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (d) Michael Dummett "Bringing About the Past" in: Philosophical Review 73 (1964) pp.338-359 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 Dummett III (e) Michael Dummett "Can Analytical Philosophy be Systematic, and Ought it to be?" in: Hegel-Studien, Beiheft 17 (1977) S. 305-326 In Wahrheit, Michael Dummett Stuttgart 1982 F IV G. Frege Logische Untersuchungen Göttingen 1993 Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |