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Nichtexistenz, Philosophie: Für die klassische Prädikatenlogik, die Eigenschaften durch Quantifikation zuschreibt in der Form (Ex)(Fx) „Es gibt mindestens ein x, mit der Eigenschaft F“ (kurz „Es gibt mindestens ein F“), ist Nichtexistenz nicht einfach ausdrückbar, da Existenz keine Eigenschaft ist. Die Form „Es gibt mindestens ein x das nicht existiert“ ist widersprüchlich. Siehe auch Existenzprädikat, „Es gibt“, Existenz, Einhorn-Beispiel, Pegasus-Beispiel, Rundes Quadrat, Gottesbeweise._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Nichtexistenz – Lexikon der Argumente
Stalnaker I 55f Nichtexistenz/leere Namen/Meinong/QuineVsWyman/Quine/Stalnaker: fiktiver Wyman/Quine: unterscheidet zwischen "es gibt" und "existiert" (nur für Aktualität reserviert). QuineVs: Existieren ist kein Prädikat, das eine unterscheidende Eigenschaft einführt. - Wyman schafft die Illusion einer Übereinstimmung zwischen Meinongianern und ihren Kritikern. Stalnaker: pro Quine: Existenz: wende ich auf alles an, worüber quantifiziert werden kann. Stalnaker I 55 Pegasus/QuineVsWyman/Quine: hätte existieren können - das runde Quadrat nicht. >Pegasus-Beispiel. I 65 Wyman: These: Widersprüche sind bedeutungslos - VsWyman: Stalnaker Quine, Lewis. ((s) Wyman ist ein von Quine ausgedachter Name für eine Gegenposition.) - - - Quine III 258 über/Nichtexistenz/Bedeutung/Referenz/Quine: ähnlicher Fehler: zu sagen, dass man mit „Zerberus“ über ein Ding Zerberus redet, und dann das Problem auftauche, dass man „über nichts rede“. Nichtexistenz/Quine: es geht hier gar nicht um „über“. Bsp worüber redet man, wenn man sagt, dass es keine bolivianischen Kriegsschiffe gibt? III 259 Fehler: anzunehmen, dass unser Sprechen nur Sinn hätte, wenn es die Dinge gibt, über die wir reden. Verwechslung von Bedeutung und Gegenstand, über den man spricht). III 260 Nichtexistenz/Möglichkeit/Bedeutung/Bedeutsamkeit/Quine: falsche Lösung: einige Autoren meinen, ein Wort für einen gänzlich unmöglichen Gegenstand sei bedeutungslos. Analog: so wie ein logisch unerfüllbarer Satz ein Nicht Satz sei, nicht falsch aber bedeutungslos. ((s) (hier sic, aber sonst meist als sinnlos bezeichnet). QuineVs: 1. Das ist unnatürlich. 2. ist es auch unpraktisch. Dann haben wir kein Prüfverfahren mehr für Bedeutsamkeit, so wie die Quantorenlogik kein Entscheidungsverfahren für Allgemeingültigkeit und Erfüllbarkeit hat. Lösung/Quine: es ist hinreichend, dass Wörter die Aufgabe haben, etwas zu bezeichnen. Das ist hinreichend dafür, Nichtexistenz auszudrücken. Die Wörter haben eine volle Bedeutung. >Bedeutung. III 281 Wahrheitswert/Existenz/Nichtexistenz/Ontologie/Logik/Quine: welchen Wahrheitswert haben Sätze wie Bsp „Zerberus bellt“?. (Siehe auch >Einhorn-Beispiel). Die Antwort „falsch“ wäre voreilig. III 282 Problem: zu allen Sätzen, die dann falsch wären, gäbe es eine Negation, die dann wahr wäre! Unsere Ableitungsmethoden beweisen nichts für den Fall, dass es das Objekt nicht gibt. Was zu beweisen wäre, beruht auf einer nichterfüllten Voraussetzung. Wahrheitswertlücke/Quine: stammt aus der Alltagsprache, in der Logik müssen wir sie füllen. Und sei es willkürlich. Jeder Satz soll einen Wahrheitswert (wahr oder falsch) haben. >Wahrheitswert, >Wahrheitswertlücken. Das war der Grund für die bequeme Erweiterung des Begriffs des Konditionals in § 3, die allgemein einen Wahrheitswert für das gesamte Konditional zuließ. Eine ähnliche Erweiterung brauchen wir jetzt für sing Term, die nichts bezeichnen. Das geht aber nicht durch eine allumfassende Entscheidung. Wohl aber geht das für einfache Sätze, aus denen wir Regeln für zusammengesetzte Sätze ableiten. Def einfaches Prädikat: ist ein Prädikat, wenn es nicht explizit die Form einer Quantifikation, Negation, Konjunktion, Alternation usw. von kürzeren Bestandteilen hat. Wird ein einfaches Prädikat auf einen singulären Term angewendet, der nichts bezeichnet, soll der betreffende Satz als falsch gelten. Dann ist Bsp „Zerberus bellt“ falsch, weil er eine Anwendung des Prädikats „[1] bellt“ auf „Zerberus“ darstellt. - - - I 429 Ideale Gegenstände: Ein Fall, mit gewissen Parallelen zu den infiniten Größen: die idealen Gegenstände der Physik: Bsp Massenpunkte, reibungslose Oberflächen, isolierte Systeme. Solche Gegenstände würden im Gegensatz zu den Gesetzen der theoretischen Physik stehen. Gleichzeitig werden die Grundgesetze der Mechanik aber regelmäßig mit Bezug auf solche idealen Gegenstände formuliert, normalerweise mit allquantifizierenden Konditionalsätzen. "(x)(wenn x ein Massenpunkt ist, so...)" Folglich wird die Mechanik durch die Nichtexistenz idealer Gegenstände nicht falsifiziert! Sätze dieser Art bleiben auf nichtssagende Art wahr, da es keine Gegenbeispiele gibt._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |