Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Pegasus-Beispiel: Fälle, die alltagssprachlich auf nichtexistente Gegenstände Bezug nehmen. Das Problem hierbei ist die prädikatenlogische Analyse der entsprechenden Aussagen. Hier müsste die Form (Ex)(Fx) (Es gibt einen Gegenstand, der durch die Eigenschaft F beschrieben wird) gebraucht werden. Damit würde dem fraglichen Gegenstand jedoch gleichzeitig Existenz und Nichtexistenz zugeschrieben. „Es gibt einen Gegenstand, den es nicht gibt“ ist widersprüchlich. Dagegen ist die Aussage „Es gibt ein fliegendes Pferd“ einfach falsch. Siehe auch Existenz, Existenzprädikat, Nichtexistenz, Es gibt, Einhorn-Beispiel. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
W.V.O. Quine über Pegasus-Beispiel – Lexikon der Argumente
I 306 ff Name : allgemeiner Term: > "=Sokrates" "Ist", die Kopula, die Verbform schafft nicht Existenz Fx. Für uns, die wir wissen, dass es Pegasus nicht gibt, gilt der Satz "Pegasus fliegt" vielleicht weder als wahr noch als falsch. Es gibt aber Sätze, die Pegasus enthalten, und für uns dennoch weder wahr noch falsch gelten: Bsp "Homer hat an Pegasus geglaubt" doch in diesem Fall kann man der Auffassung sein, die Position sei nicht bezeichnend. Bsp in "Pegasus existiert" ist die Position von "Pegasus" rein bezeichnend ist: gewiss, wenn so etwas wie "Pegasus existiert" wahr ist, und dann also auch Pegasus durch eine gleichwertige Beschreibung ersetzbar ist. An diesem Maßstab gemessen ist die Position rein bezeichnend aber eigenartig: I 307 ein Sinn von "(x)(x existiert)" oder (Ex)(x existiert)" ist kaum auszumachen. Fülle: Was uns hier in Verlegenheit bringt, ist vielleicht allzu große "Fülle", dass "existiert", - wenn wir schon über "(Ex)" verfügen - vielleicht gar keine eigenständige Funktion in unserem Vokabular hat. Wir haben " existiert" als (Ex)(y=x) aufgefasst was ebenso wie "x=x" auf alles zutrifft. Aber auch bei diesem Vorgehen ergeben sich Anomalien. Es scheint doch seltsam, dass "Pegasus existiert" falsch sein soll, wenn "(x)(x existiert) wahr ist und "Pegasus" eine rein bezeichnende Position einnimmt. Irgendwas ist faul, wenn man Pegasus die rein bezeichnende Position zubilligt. I 312 Nichtexistenz/Bsp Pegaus/Einhorn/Quine: (Ex)(x = Pegasus) falsch mit Pegasus als singulärem Term. - richtig: mit Pegasus als allgemeinem Term = Pegasus. aber: (Ex)(x ist Pegasus) falsch (wegen Existenz). >Allgemeine Termini, >Singuläre Termini, >Existenz. - - - VII (a) 3 Pegasus/Existenz/Quine: wenn man seine Existenz verneint, verneint man nicht die Idee - nicht die mentale Entität. - Lösung: Russells Kennzeichnungen: der unanalysierte Teil "Autor von Waverley" hat nicht, wie von Wyman (Meinong) unterstellt, eine "objektive Referenz". - Ein ganzer Satz, der eine Kennzeichnung enthält kann immer noch (aber nur als ganzer Satz) wahr oder falsch sein. ((s) Wyman: so nennt Quine seinen Strohmann für die angefochten These). - - - Lauener XI 132 Pegasiert/sokratisiert/Quine/Lauener: sollte es nicht möglich sein, auf Russells Weise einen Namen zu eliminieren, indem man ihn durch eine Kennzeichnung paraphrasiert. - ((s) das geht aber bei Pegasus sehr wohl.) - kann man ein unanalysiertes, irreduzibles Attribut des "Pegasus-seins" annehmen, und dieses mit dem Verb "ist-Pegasus" bzw. "pegasiert" ausdrücken - damit können wir sing Term verwenden, ohne voraussetzen zu müssen, dass es die durch sie bezeichneten Dinge gibt. - ((s) "Es gibt nichts, das pegasiert".) "~(Ex) Fx". - - - Stalnaker I 55 Pegasus/QuineVsWyman/Quine: hätte existieren können - das runde Quadrat nicht. I 65 Wyman: These: Widersprüche sind bedeutungslos. - VsWyman: Stalnaker Quine, Lewis. >Einhorn-Beispiel._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 Q XI H. Lauener Willard Van Orman Quine München 1982 Stalnaker I R. Stalnaker Ways a World may be Oxford New York 2003 |