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Norbert Wiener: Norbert Wiener (1894-1964) war ein amerikanischer Mathematiker und Universalgelehrter, der als Vater der Kybernetik bekannt ist. Wiener leistete einen bedeutenden Beitrag zur Mathematik, insbesondere in Bereichen wie der Stochastik und der mathematischen Analyse. Seine interdisziplinäre Arbeit in der Kybernetik befasste sich mit der Erforschung von Systemen, der Kontrolltheorie und deren Anwendung auf verschiedene Bereiche wie Kommunikation, Biologie und Robotik. Siehe auch Kybernetik, Roboter, künstliche Intelligenz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Seth Lloyd über Wiener – Lexikon der Argumente

Brockman I 3
Wiener, Norbert/Lloyd: Weil er in Kontrollprobleme vertieft war, sah Wiener die Welt als eine Reihe komplexer, ineinandergreifender Rückkopplungsschleifen, in denen Sensoren, Signale und Aktuatoren wie beispielsweise Motoren über einen komplexen Austausch von Signalen und Informationen interagieren.
Brockman I 4
"The Human Use of Human Beings"(1) kann uns Menschen mehr lehren als es das beim ersten Mal tat. Das vielleicht bemerkenswerteste Merkmal des Buches ist, dass es in eine große Anzahl von Themen zu Interaktionen von Mensch und Maschine einführt, die nach wie vor von großer Relevanz sind.
(...) Wiener sah in naher Zukunft von 1950 einen Moment voraus, in dem der Mensch die Kontrolle über die Gesellschaft an eine kybernetische künstliche Intelligenz abtreten würde, welche dann die Menschheit in den Ruin treiben würde. Die Automatisierung der Fertigung, so Wiener, würde sowohl große Produktivitätsfortschritte bringen, als auch viele Arbeitnehmer von ihren Arbeitsplätzen verdrängen (...).
>Künstliche Intelligenz
.
LloydVsWiener: (....) Wiener versäumte es, wichtige technologische Entwicklungen vorherzusehen. Wie so ziemlich alle Technologen der 1950er Jahre konnte er die Computerrevolution nicht vorhersagen. Computer, dachte er, würden schließlich im Preis von hunderttausenden (1950er Jahre) Dollar auf zehntausende absinken; weder er noch seine Konkurrenten ahnten die gewaltige Explosion der Computerleistung voraus, die der Entwicklung des Transistors und der integrierten Schaltung folgen würde.
>Computer.
Brockman I 5
(...) Wiener war fasziniert von der Idee, menschliches Verhalten durch mathematische Beschreibung zu erfassen. In den 1940er Jahren wandte er sein Wissen über Kontroll- und Feedbackschleifen auf neuromuskuläres Feedback in lebenden Systemen an (...).
(...) Wieners zentrale Erkenntnis war, dass die Welt in Hinblick auf Information verstanden werden sollte. Komplexe Systeme, wie Organismen, Gehirne und menschliche Gesellschaften, bestehen aus ineinandergreifenden Rückkopplungsschleifen, in denen Signale, die zwischen Subsystemen ausgetauscht werden, zu einem komplexen, aber stabilen Verhalten führen. Wenn Rückkopplungsschleifen ausfallen, wird das System instabil. Er konstruierte ein überzeugendes Bild davon, wie komplexe biologische Systeme funktionieren, ein Bild, das heute im Großen und Ganzen allgemein akzeptiert ist.
Brockman I 6
1. LloydVsWiener: Gerade in der Ausdehnung der kybernetischen Idee auf den Menschen haben die Vorstellungen Wieners ihr Ziel verfehlt. Wiener stellt fest, dass prothetische Gliedmaßen viel effektiver wären, wenn ihre Träger durch ihre eigenen neuronalen Signale direkt mit ihrer Prothese kommunizieren könnten, indem sie Informationen über Druck und Position vom Glied empfangen und seine nachfolgende Bewegung steuern. Dies stellte sich als ein viel schwerwiegenderes Problem heraus, als Wiener es sich vorstellte: Siebzig Jahre später befinden sich Prothesen, die neuronales Feedback verwenden, noch in sehr frühen Stadien.
Brockman I 7
2. LloydVsWiener: Wiener (...) unterschätzte das Potenzial der digitalen Berechnung deutlich.
>N. Wiener, >Mensch-Maschine-Kommunikation, >Formalisierung, >Künstliches Bewusstsein.

1. Wiener, N. (1950) The Human Use of Human Beings. Boston: Houghton Mifflin.

Lloyd, Seth. “Wrong, but More Relevant Than Ever” in: Brockman, John (ed.) 2019. Twenty-Five Ways of Looking at AI. New York: Penguin Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Lloyd, Seth

Brockman I
John Brockman
Possible Minds: Twenty-Five Ways of Looking at AI New York 2019

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