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Propositionen, Philosophie: Propositionen werden als die Bedeutungen von Sätzen bezeichnet, wobei ein Satz als Zeichenkette aufgefasst wird, die noch in Bezug auf eine Situation oder eine Sprecherin interpretiert werden muss. Bsp Ich bin hungrig hat aus dem Mund jedes neuen Sprechers eine andere Bedeutung. Dagegen hat der Satz I am hungry aus dem Mund des Sprechers, der zuerst den deutschen Satz geäußert hat, dieselbe Bedeutung wie der von ihm geäußerte deutsche Satz. Siehe auch Bedeutung, propositionale Einstellungen, Identitätsbedingungen, Opazität, Äußerungen, Sätze.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Roderick Chisholm über Propositionen – Lexikon der Argumente

I 16 (33)
Proposition/Chisholm: das, was wechselt, wenn jemand anderes sagt "ich bin hungrig".
Chisholm These: Es gibt keine Proposition der 1. Person. "Ich bin F" - Es gibt keine Eigenschaften wie "Nebensitzen", "Gegenüberwohnen" (das sind unechte Prädikate).
Keine "nichtplatonischen Entitäten": "die Eigenschaft, mit diesem Ding identisch zu sein".
Primäre Form: nicht Akzeptieren von Propositionen sondern Selbstzuschreibung von Eigenschaften. >Haecceitismus
, vgl. >Platonismus.
I 19
Proposition/Chisholm: Unterart von Sachverhalten. >Sachverhalte, >Sätze, >Aussagen.
I 20
Eigenschaften/Chisholm: Problem: Bsp " "französisch" ist nicht auf sich selbst anwendbar": hier kann man nicht sagen, dass es die Eigenschaft hat, nicht auf sich selbst... sonst folgt eine Paradoxie.
Lösung: "...hat nicht die Eigenschaft..." - nicht jedem Prädikat entspricht eine Eigenschaft - daher drückt auch nicht jeder Satz eine Proposition aus.
I 27
Proposition/Chisholm: wenn es keine Eigenschaft des "Nebensitzens" gibt, dann gibt es auch keine Proposition "Jemand sitzt neben diesem Mann" wir können sie stattdessen durch Eigenschaften definieren, wir brauchen sie bloß nicht zusätzlich.
I 66
Proposition/Chisholm: aus der Proposition "Es gibt etwas, das F ist" folgt nicht, dass es die Eigenschaft gibt, so zu sein, dass es etwas gibt, das F ist (Bsp rundes Viereck) - Akzeptieren einer Proposition: Erwägen, dass etwas...-
I 86
Proposition/Chisholm: echte Propositionen: Bsp "Alle Menschen sind sterblich", "Es gibt Berge", "zwei und zwei sind vier" aber nicht: "Sokrates ist weise" , "Emil steht" - Zuschreibung: kein "Akzeptieren von Propositionen" - "Eigennamen-Trugschluss". zu glauben, es gäbe hier eine Proposition "Emil steht" - genauso wenig wie Eigenschaft "mit Emil identisch zu sein"
I 124
Proposition/Chisholm: involviert einen ewigen Gegenstand (Eigenschaft oder Relation) und auch Sachverhalte - Satz: involviert keinen ewigen Gegenstand.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Chisholm I
R. Chisholm
Die erste Person Frankfurt 1992

Chisholm II
Roderick Chisholm

In
Philosophische Aufsäze zu Ehren von Roderick M. Ch, Marian David/Leopold Stubenberg Amsterdam 1986

Chisholm III
Roderick M. Chisholm
Erkenntnistheorie Graz 2004

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