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Qualität, Philosophie: Qualität ist ein Ausdruck für die Beschaffenheit von Gegenständen oder die Ausprägung von Eigenschaften. Sie wird heute nicht mehr grundsätzlich als Kategorie sondern eher als Summe der Unterscheidungsmerkmale eines Gegenstands aufgefasst. Als objektive oder primäre Qualitäten werden Eigenschaften der Gegenstände wie ihre Größe, Masse usw. bezeichnet, als subjektive (sekundäre) Qualitäten werden Eigenschaften, die im Subjekt angesiedelt werden wie z.B. Farbe bezeichnet. Siehe auch Quantitäten, Qualia, Subjektivität, Objektivität, Eigenschaften, Merkmale._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Ludwig Wittgenstein über Qualit��ten – Lexikon der Argumente
Hintikka I 113 Qualität/Wittgenstein: zumindest manche Aussage, in der einer erlebten Qualität ein Grad zugeschrieben wird, ist zugleich ein atomarer Satz. Elementarsatz/Wittgensteins Bsp für Elementarsätze: "Hier ist grün". (> Sätze/Strawson, Aussagen/Strawson, Zuschreibung/Strawson). I 202 Qualität/Erlebnis/Carnap/Hintikka: Die Basis des "Logischen Aufbaus": Reihen von momentanen Gesamterlebnissen, aus denen Qualitäten gebildet werden - anders als Sinnesdaten. - CarnapVsRussell: individuelles Erlebnis muss hinzukommen: "Empfindung". Hintikka: Diese ähneln den Gegenständen Wittgensteins. - Unterschied: Carnap: ephemer, psychologisch - Wittgenstein: nichtzeitlich, Substanz der Welt - Empfindung/Carnap: gehört zur Psychologie, Qualität: zur Phänomenologie oder Gegenstandstheorie. - Phänomenologie/Carnap: holistische Analyse der Erfahrung. I 202 ff Qualität/Erlebnis/Carnap/Hintikka: Die Basis von Carnaps "Aufbau" ist eine Reihe von momentanen Gesamterlebnissen, aus denen Qualitäten gebildet werden. I 203 Aber nicht einmal Qualitäten gleichen den Sinnesdaten, der Russellschen Konzeption. >Sinnesdaten. CarnapVsRussell/CarnapVsSinnesdaten/Carnap: Ein individuelles Erlebnis muss hinzukommen. Carnap: "Wollen wir die beiden gleichartigen Bestandteile der beiden Elementarerlebnisse unterscheiden, so müssen wir sie nicht nur ihrer Qualität nach bezeichnen, sondern die Angabe des Elementarerlebnisses, zu dem sie gehören, hinzufügen. Erst ein so bezeichneter Bestandteil ist im eigentlichen Sinn ein individueller, wir wollen ihn im Unterschied zum nur der Qualität nach bestimmten Bestandteil, wie er in der Qualitätsklasse repräsentiert wird, "Empfindung" nennen." Diese "Empfindungen" ähneln demnach den Gegenständen Wittgensteins. Doch nach Carnap sind sie ephemer, subjektiv und zeitgebunden, während die Tractatus-Gegenstände die nichtzeitliche "objektive" Substanz der Welt bilden. Dementsprechend Carnap: "Die Empfindungen gehören zum Bereich der Psychologie, die Qualitäten zur Phänomenologie oder Gegenstandstheorie." Phänomenologie/Carnap/Hintikka: bei Carnap auf eine holistische Analyse der Erfahrung beschränkt. - - - II 138 Atomismus/VsAtomismus/Selbstkritik/WittgensteinVsTractatus: es war ein Irrtum, dass es Elementarsätze gäbe, in die sich alle Sätze zerlegen lassen. Dieser Irrtum hat zwei Wurzeln: 1. Dass man die Unendlichkeit als Zahl auffasst, und annimmt es gebe eine unendliche Anzahl von Sätzen. >Atomismus. 2. Aussagen, die Grade von Qualitäten zum Ausdruck bringen. ((s) Sie müssen nicht jeden anderen Satz ausschließen. Daher können sie nicht unabhängig sein). - - - III 141 Def Sachverhalt/Tractatus/Wittgenstein/Flor: Kombination von einfachen Gegenständen ohne Qualitätsmerkmale! Die Sachverhalte sind voneinander völlig unabhängig. Bsp Im Tractatus gibt es wieder ein Beispiel für einen Sachverhalt noch für einen Gegenstand! Mit der Wiedergabe sämtlicher Gegenstände im Verhältnis ihrer Positionen sind auch sämtliche Sachverhalte abgedeckt. III 142 Es muss eine absolute Unterscheidung zwischen dem Einfachen und dem Komplexen geben. >Empfindungen, >Erlebnisse, >Erfahrungen, >Farben, >Unterschiede, >Wahrnehmung, >Sinneseindrücke._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |