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Synthesis, Philosophie: Das Zusammensetzen von Entitäten (Gegenständen, Substanzen, Wörtern, Sätzen, Vorstellungen) zu einem Gebilde, das gegenüber diesen Bestandteilen neue Qualitäten aufweist. Im Gegensatz dazu liefert die Analyse die Aufteilung eines Zusammengesetzten in seine Bestandteile. Siehe auch Analytizität/Synthetizität, Synthetisches, Analytisches, Analyse, Emergenz. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Immanuel Kant über Synthesis – Lexikon der Argumente
Danto I 133 Synthetisch a priori/Kant: vor jeder Erforschung der Welt erkennbar - Daran knüpft er die bloße Möglichkeit, überhaupt Philosophie zu betreiben. - Denn sie ist nichtempirisch. Analytisch/Kant: Bsp "Jede Ursache hat eine Wirkung". Nicht analytisch: "Alle Ereignisse haben Ursachen". - Es gehört nicht zur Bedeutung von "Ereignis", dass es eine Ursache hat. Aber dennoch: synthetisch a priori: Bsp "Jedes Ereignis hat eine Ursache". - (Variation von Leibniz’ Gesetz). - Es definiert, was es für das Universum heißt, verstandesmäßig erfassbar zu sein. Danto I 211 Erfahrung/Repräsentation/Kontinuität/Internalismus/Danto: Kontinuität ist nicht in der Erfahrung gegeben. - Sonst gäbe es gar nicht die Frage, ob Existenz kontinuierlich ist. Lösung/Kant: geistige Synthesis. >Apprehension, >Apperzeption, >Subjekt/Kant. >Subjekt/Kant, >Erfahrung/Kant. - - - Strawson V 26 Synthesis/Kant: der Prozess der Produktion der Einheit der Erfahrung. - Es kann kein empirisches Wissen über die Synthesis geben - das Wissen wird durch sie erst erlangt. V 81 Synthesis/Kant: bewusst, aber nicht wie ich mir erscheine, sondern nur, dass ich bin. - Denken, nicht Anschauen. - Kant/Strawson: Kants Synthesis beruht auf Unterscheidung der Vermögen von Sinnlichkeit und Verstand. StrawsonVs: Wir versuchen es ohne sie. - - - Bubner I 100 Urteil/Synthesis/Kant: die Einheit des synthetisch Zusammengefassten gibt dem fraglichen Verhältnis der Begriffe erst die nötige Bestimmtheit. Diese Bestimmtheit trägt des Weiteren den Gegenstandsbezug, der im Urteil als Erkenntnisanspruch stets mit enthalten ist. "Allein die Synthesis ist doch dasjenige, was eigentlich die Elemente zu Erkenntnissen sammelt und zu einem gewissen Inhalt vereinigt." Das gelingt dadurch, dass Kant Def Begriffe mit Vorstellungsinhalten gleichsetzt. >Begriffe/Kant, >Urteil/Kant. I 103 Synthesis/Kant: sie ist ursprünglich einig und für alle Verbindung gleich geltend. Der Hinweis auf die Handlung scheint auch die Frage der Einheit zu beantworten. ((s) weil aus Tätigkeit, nicht aus den Objekten herrührend). Sie enthält drei Momente. 1. das gegebene Mannigfaltige 2. das Verbinden 3. die Einheit Dabei existiert kein unabhängiger "Einheitspol", der sozusagen als ein weiteres neben den vielen zu verbindenden Elementen erscheint. Die Einheit steht dem Vielen nicht als isoliertes Prinzip gegenüber. Daher spricht der Idealismus von der Identität von Identität und Nichtidentität. I 104 Einheit/Synthesis/Idealismus/Kant: der Ort der Einheitlichkeit lässt sich jetzt bezeichnen, es ist der reine Handlungscharakter der Synthesis. Dieser Handlungscharakter geht über alle Einzelverknüpfungen hinaus, liegt allem tatsächlichen Zusammenstellen voraus und ist durch noch so viele synthetische Akte niemals zu erschöpfen. >Einheit/Kant. I 108 Synthesis/VsKant: seine Nachfolger haben die Schwäche aufgedeckt, dass es für den obersten Punkt dieser Gedankenkette keine Evidenz gibt._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
I. Kant I Günter Schulte Kant Einführung (Campus) Frankfurt 1994 Externe Quellen. ZEIT-Artikel 11/02 (Ludger Heidbrink über Rawls) Volker Gerhard "Die Frucht der Freiheit" Plädoyer für die Stammzellforschung ZEIT 27.11.03 Danto I A. C. Danto Wege zur Welt München 1999 Danto III Arthur C. Danto Nietzsche als Philosoph München 1998 Danto VII A. C. Danto The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005 Strawson I Peter F. Strawson Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972 Strawson II Peter F. Strawson "Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit", In Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977 Strawson III Peter F. Strawson "On Understanding the Structure of One’s Language" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Strawson IV Peter F. Strawson Analyse und Metaphysik München 1994 Strawson V P.F. Strawson Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981 Strawson VI Peter F Strawson Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 Strawson VII Peter F Strawson "On Referring", in: Mind 59 (1950) In Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993 Bu I R. Bubner Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992 |