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Code: Ein Code ist ein System von Regeln oder Anweisungen, das festlegt, wie Informationen dargestellt und kommuniziert werden. Es kann verwendet werden, um Text, Bilder, Ton oder andere Formen von Daten darzustellen. Siehe auch Kodierung, Information, Kommunikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Code – Lexikon der Argumente

Langue/Parole/Code/Saussure/Ricoeur: Langue ist der Code - oder der Satz von Codes - auf dessen Grundlage ein bestimmter Redner eine bestimmte Botschaft als Parole formuliert. Mit dieser Hauptdichotomie sind mehrere Nebenunterscheidungen verbunden. Eine Botschaft ist individuell, ihr Code ist kollektiv.
(Stark von Durkheim beeinflusst, betrachtete Saussure die Linguistik als einen Zweig der Soziologie). Die Botschaft und der Code gehören nicht in gleicher Weise der Zeit an.
Eine Nachricht ist ein zeitliches Ereignis in der Abfolge von Ereignissen, die die diachrone Dimension der Zeit ausmachen, während der Code als eine Menge zeitgleicher Elemente, d.h. als ein synchrones System, in der Zeit liegt. Eine Mitteilung ist gewollt; sie ist von jemandem gemeint.
Der Code ist anonym und nicht beabsichtigt. In diesem Sinne ist er unbewusst, nicht in dem Sinne, dass Antriebe und Impulse nach der Freudschen Metapsychologie unbewusst sind, sondern im Sinne eines nicht-libidinalen strukturellen und kulturellen Unbewussten. >Parole/Ricoeur
.
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Code/Literatur/Ricoeur: Die Beziehung zwischen Nachricht und Code wird durch das Schreiben auf eine etwas indirekte Weise komplexer. Was ich hier vor Augen habe, betrifft die Funktion der literarischen Gattungen in der Produktion von Diskurs als solchem und einer solchen Art des Diskurses, sei es ein Gedicht, eine Erzählung oder ein Essay.
Die literarischen Gattungen weisen einige Bedingungen auf, die theoretisch beschrieben werden könnten, ohne das Schreiben in Betracht zu ziehen. Die Funktion dieser generativen Apparate besteht darin, neue Entitäten der Sprache zu erzeugen, die länger als der Satz sind, organische Ganzheiten, die nicht auf eine bloße Addition von Sätzen reduziert werden können.
(...) die Besonderheit dieser dynamischen Formen scheint von einer anderen Dichotomie auszugehen als der des Sprechens und Hörens, von der Anwendung von einem anderen Bereich entlehnten Kategorien auf den Diskurs, der von
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Praxis und Werk. Wenn aber die Dichotomie zwischen Theorie und Praxis für das Paar Sprechen-Schreiben irreduzibel ist, so spielt das Schreiben gerade bei der Anwendung der Kategorien Praxis, Technik und Werk im Diskurs eine entscheidende Rolle. Es gibt eine Produktion, wenn eine Form auf eine Sache angewandt wird, um sie zu gestalten. Wenn der Diskurs auf das Feld der Produktion übertragen wird, wird er auch als ein zu formender Stoff behandelt. Dank der Schrift werden die Werke der Sprache so in sich geschlossen wie Skulpturen. >Literatur/Ricoeur, >Schrift/Ricoeur, >Sprechen/Ricoeur.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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