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Transformations-Grammatik: Auch Generative Transformationsgrammatik oder Generative Grammatik. Ursprünglich von Noam Chomsky entwickelte Theorie zur Erklärung der Tatsache, dass Sprecher aus einer endlichen Anzahl von Regeln eine unüberschaubar große Anzahl von Sätzen bilden können. Siehe auch Universalgrammatik, Spracherwerb, Grammatik, Syntax, Sätze.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Noam Chomsky über Transformationsgrammatik – Lexikon der Argumente

Chomsky I 271
Chomsky These: In jeder Sprache werden Oberflächenstrukturen durch "grammatische Transformation" aus "Tiefenstrukturen" erzeugt.
Def Transformation: Abbildung einer indizierte Klammerung auf eine indizierte Klammerung
Bsp [S[NPJohn][VP is [AP certain][VP...]
Tiefenstruktur: Die Tiefenstruktur ist selbst eine indizierte Klammerung - die unendlich große Klasse der Tiefenstrukturen wird von Basisregeln spezifiziert - TS: Subjekt und Prädikat können verwechselt werden - Tiefenstrukturen sind in ihrer Varianz eingeschränkt.
Chomsky I 296
Transformation/Grammatik/ChomskyVsPutnam: Die Transformationen sind nicht Regeln sondern Operationen - (zur Bildung von Oberflächenstruktur aus der Tiefenstruktur).
- - -
Strawson VI 395
TransformationsgrammatikVs traditionelle Grammatik: Sie sei zu unsystematisch, es ist keine Erklärung mit den traditionellen Begriffen "Verb", "Nomen", "Objekt" möglich.
Transformationsgrammatik Vs formale Logik.
Strawson VI 397
Grammatik/Strawson: Die Grammatik muss zwischen wesentlichen und nichtwesentlichen Verbindungen unterscheiden.
- - -
Lyons I 269
Generalisierte Transformation/Chomsky/Lyons: Bisher hatten wir nur eine Endkette als Eingabe in die Transformationskomponente. Das System ermöglicht jedoch auch die Kombination von zwei oder mehr Endketten (durch aufeinanderfolgende Verkettung von Kettenpaaren= durch fakultative generalisierte Transformationen, Diese nennt man auch
Def Transformationen mit doppelter Basis/double-based/Chomsky/Lyons: Wenn zwei oder mehr Endketten als Eingabe für die Transformation dienen. = „verallgemeinerte Transformation“).

Transformation/Chomsky/Lyons: Hier gibt es zwei Klassen:
a) Einbettungsregeln
b) Konjunktionsregeln.
Tradition/Lyons: Das entspricht nicht ganz der traditionellen Unterscheidung von Satzgefüge und Satzreihe.
Lyons I 269
Oberflächenstruktur/Lyons: Bsp flying planes hat dieselbe Oberflächenstruktur/ wie Bsp supersonic planes (Adjektiv + Nomen).
Tiefenstruktur: Bsp flying planes steht in transformationeller Beziehung zu der TS von Bsp planes fly und zu planes are flying.
Grammatik: erzeugt also eine Matrix-Kette (matrix-string) der Form NP – be – A) und eine Konstituentenkette (constituent string) der Form NP – V intr.
Lyons I 269
Einbettung/Einbettungsregeln/Chomsky/Lyons: Einbettungsregeln wurden in „Syntactic Structures“ (1) bloß angedeutet. Das Wesentliche ist, dass eine eingebettete Struktur
Lyons I 270
das Transform einer Kette ist, die auch die zugrundeliegende Struktur eines ganzen Satzes sein könnte, die aber als Konstituente eines anderen Satzes fungiert. Es ist ein Satz in einem anderen Satz.
Der P-Marker der von S dominierten Matrixsatzes enthält daher ein anderes S, das hinsichtlich der Funktion die der Konstituentensatz in der Gesamtstruktur innehat, durch das entsprechende Symbol dominiert wird.
Def clause/Terminologie/Linguistik/Lyons: Teilsatz
Def phrase/Terminologie/Linguistik/Lyons: Wortkomplex.
Konjunktionstransformation: verbindet dagegen auch Sätze innerhalb eines größeren Satzes. Dabei wird aber kein Satz untergeordnet sondern beide bewahren ihren Satzstatus. Der P-Marker für den größeren Satz wird also zwei (oder mehr) miteinander koordinierte ∑ unter dem obersten ∑ enthalten.
Transformationsgrammatik/Chomsky/Lyons: verbindet eigentlich nicht Sätze, sondern die den Sätzen zugrundeliegenden Strukturen.
>Strukturen/Chomsky
, >Grammatik, vgl. >Universalgrammatik, >Generative Grammatik.


1.N. Chomsky, Syntactic Structures, Berlin, New York 1957

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Chomsky I
Noam Chomsky
"Linguistics and Philosophy", in: Language and Philosophy, (Ed) Sidney Hook New York 1969 pp. 51-94
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky II
Noam Chomsky
"Some empirical assumptions in modern philosophy of language" in: Philosophy, Science, and Method, Essays in Honor of E. Nagel (Eds. S. Morgenbesser, P. Suppes and M- White) New York 1969, pp. 260-285
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Chomsky IV
N. Chomsky
Aspekte der Syntaxtheorie Frankfurt 1978

Chomsky V
N. Chomsky
Language and Mind Cambridge 2006

Strawson I
Peter F. Strawson
Einzelding und logisches Subjekt Stuttgart 1972

Strawson II
Peter F. Strawson
"Truth", Proceedings of the Aristotelian Society, Suppl. Vol XXIV, 1950 - dt. P. F. Strawson, "Wahrheit",
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Strawson III
Peter F. Strawson
"On Understanding the Structure of One’s Language"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Strawson IV
Peter F. Strawson
Analyse und Metaphysik München 1994

Strawson V
P.F. Strawson
Die Grenzen des Sinns Frankfurt 1981

Strawson VI
Peter F Strawson
Grammar and Philosophy in: Proceedings of the Aristotelian Society, Vol 70, 1969/70 pp. 1-20
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Strawson VII
Peter F Strawson
"On Referring", in: Mind 59 (1950)
In
Eigennamen, Ursula Wolf Frankfurt/M. 1993

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995

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