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Dialog: Ein Dialog ist ein schriftlicher oder mündlicher Austausch zwischen zwei Personen. Er kann genutzt werden, um Informationen, Ideen und Gefühle auszutauschen, Beziehungen aufzubauen und Probleme zu lösen. Der Dialog kann formell oder informell sein. Siehe auch Diskurs, Diskurstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Dialog – Lexikon der Argumente

II 16
Dialog/Ricoeur: Meine Erfahrung kann nicht direkt zu Ihrer Erfahrung werden. Ein Ereignis, das zu einem Bewusstseinsstrom gehört, kann nicht als solches in einen anderen Bewusstseinsstrom übertragen werden. Dennoch geht etwas von mir auf Sie über. Etwas wird von einer Lebenssphäre in eine andere übertragen. Dieses Etwas ist nicht die Erfahrung, wie sie erlebt wird, sondern ihre Bedeutung.
Die Erfahrung, wie sie erlebt, wie sie gelebt wird, bleibt privat, aber ihr Sinn, ihre Bedeutung wird öffentlich. Kommunikation auf diese Weise ist die Überwindung der radikalen Nicht-Kommunizierbarkeit der gelebten Erfahrung als gelebt.
Dialog: ist ein Ereignis, das zwei Ereignisse verbindet, das des Sprechens und das des Hörens. Für dieses dialogische Ereignis ist das Verständnis als Bedeutung homogen. Daher die Frage: Welche Aspekte des Diskurses selbst werden im Falle eines Dialogs sinnvoll vermittelt?
Der Inhalt: Weil der Sinn eines Satzes sozusagen "ausserhalb" des Satzes liegt, auf den er übertragen werden kann; diese Äusserlichkeit des Diskurses an sich selbst - die gleichbedeutend ist mit der Selbsttranszendenz des Ereignisses in seiner Bedeutung öffnet den Diskurs für den anderen. >Kommunikation
, >Sinn/Ricoeur.
II 18
Absicht: Die Intention hat einen psychologischen Aspekt, der nur vom Sprecher als solcher erlebt wird. Im Versprechen zum Beispiel liegt eine Verpflichtung; in einer Behauptung: ein Glaube; in einem Wunsch:ein Mangel; usw., die den psychologischen Zustand des Sprechaktes ausmachen, wenn wir der Analyse von John Searle folgen.(1) Aber diese >"geistigen Akte" sind nicht radikal unmitteilbar. Ihre Intention impliziert die Absicht, anerkannt zu werden, also die Absicht der Absicht des anderen. Diese Absicht, von dem anderen als solche identifiziert, anerkannt und anerkannt zu werden, ist Teil der Absicht selbst. Im Vokabular von Husserl könnte man sagen, dass es das Noetische im Übersinnlichen ist.
Das Kriterium des Noetischen ist die Absicht der Mitteilbarkeit, die Erwartung der Anerkennung in der beabsichtigten Handlung selbst. Das Noetische ist die Seele des Diskurses als Dialog.
II 19
Ereignis: Diese Reziprozität der Absichten ist das Ereignis des Dialogs. Der Träger dieses Ereignisses ist die "Grammatik" der Anerkennung, die in der beabsichtigten Bedeutung enthalten ist.
II 21
Die Vorstellung, Erfahrung in die Sprache zu bringen, ist die ontologische Bedingung der Referenz, eine ontologische Bedingung, die sich in der Sprache als ein Postulat widerspiegelt, das keine immanente Rechtfertigung hat; das Postulat, nach dem wir die Existenz singulärer Dinge voraussetzen, die wir identifizieren.


1. John Searle, Speech Acts: An Essay in the Philosophy of Language (New York: Cambridge University Press, 1969).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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