Philosophie Lexikon der Argumente

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Überzeugungen, Philosophie: Eine Überzeugung ist eine meist in einem Satz formulierbare Einstellung einer denkenden Person, wobei die Person in der Lage sein muss, den Satz in eine Menge von weiteren Sätzen zu integrieren. Eine weitere Bedingung ist, dass die Trägerin von Überzeugungen in der Lage ist, die entsprechenden Sätze umzuformulieren und zu negieren, also ihren Sinn zu erfassen. Siehe auch Privatsprache, Bedeutungen, Glauben, Bedeutungsholismus, Sinn, Religiöser Glaube.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Stalnaker über Überzeugungen – Lexikon der Argumente

I 51
Inhalt/Wissen/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: Doxastisch zugängliche Welten sollten nicht durch die Überzeugungen des Handelnden definiert werden, sondern wir sollten umgekehrt den Inhalt des Wissens und der Überzeugungen in Begriffen von doxastisch (epistemisch) zugänglichen Welten definieren.
>Zugänglichkeit
.
I 53
StalnakerVsLewis: Lewis widerspricht sich selbst, weil seine andere These über mögliche Welten, über die wir substantielle Überzeugungen haben können, seiner Definition von Inhalt widerspricht.
>Mögliche Welten/Lewis, >Inhalt/Lewis.
I 54
Überzeugung/Glauben/objektiv/Lewis/Stalnaker: Nach Lewis sind alle objektiven unpersönlichen Überzeugungen Glauben darüber, was in der Realität ist und nicht über den Ort des Glaubenden in der Welt. Sie sind entweder notwendig wahr oder notwendig falsch. Aber diese sagen nichts aus.
>Glauben/Lewis.
I 255
Überzeugungen/Stalnaker: Überzeugungen sind Mengen von nicht-zentrierten möglichen Welten.
Inhalt/Überzeugung/Lewis/Stalnaker: Mit Lewis kann man Glaubensinhalte auch als Eigenschaften auffassen (Lewis 1979)(1).
Eigenschaft: Eine Eigenschaft legt eine eindeutige Menge von zentrierten Welten fest (jene, in denen das ausgezeichnete Individuum die Eigenschaft in der Welt zu der Zeit hat) und jede Menge von zentrierten Welten legt eindeutig eine Eigenschaft fest. (Die Eigenschaft, die x zu t in Welt w hat gdw. die zentrierte Welt in der Menge ist.)
>Zentrierte Welten.
Def Glauben/Überzeugung/Selbst/Stalnaker: Eine Überzeugung mit einer gegebenen Eigenschaft zu haben heißt, sich diese Eigenschaft selbst zuzuschreiben.
Glauben/Lewis: (nicht auf das Selbst bezogen): Glauben, dass φ, (wobei φ eine Proposition ist) entspricht sich die Eigenschaft zuzuschreiben in einer Welt zu leben, in der φ.
Selbst/semantische Diagnose/PerryVsLewis/Stalnaker: Das Selbst liefert keinen Inhalt einer Selbstzuschreibung, sondern unterscheidet Glaubensinhalt von Glaubenszustand.
Relativierte Proposition/Perry: klassifizieren Glaubende: Wir haben denselben Glaubenszustand gemeinsam, wenn wir beide den Glauben haben Bsp „Ich bin Philosoph“. Das korrespondiert Mengen zentrierter möglicher Welten.
>John Perry.


1. Lewis, David K. 1979. "Attitudes de dicto and de se". Philosophical Review 88: 513-43.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Stalnaker I
R. Stalnaker
Ways a World may be Oxford New York 2003

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