Philosophie Lexikon der Argumente

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Humanismus: Der Humanismus ist eine Philosophie, die die Bedeutung der individuellen Autonomie, der Vernunft und des menschlichen Wohlbefindens betont. Der Humanismus der Renaissance betonte die Bedeutung des menschlichen Potenzials und der Leistung. Er wurde durch das Studium klassischer griechischer und römischer Texte inspiriert, die die menschliche Vernunft und Kreativität feierten. Siehe auch Vernunft, Kreativität, Renaissance.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Giambattista Vico über Humanismus – Lexikon der Argumente

Gadamer I 25
Humanismus/Vico/Gadamer: G. Vicos Schrift De nostri temporis studiorum ratione(1) ist eine Verteidigung des Humanismus, die durch die jesuitische Pädagogik vermittelt ist und ebenso sehr wie gegen Descartes auch gegen den Jansenismus gerichtet ist. (VicoVsDescartes, VicoVsJansenismus).
>R. Descartes
, >Jansenismus.
Dieses pädagogische Manifest Vicos ist wie sein Entwurf einer "neuen Wissenschaft“ auf alte Wahrheiten gegründet. Er beruft sich daher auf den >sensus communis, den gemeinschaftlichen Sinn, und auf das humanistische Ideal der eloquentia, Momente, die schon in dem antiken Begriff des Weisen gelegen waren. Das „Gut-Reden“ (eu legein) ist von jeher eine in sich doppeldeutige Formel und keineswegs nur ein rhetorisches Ideal. Es meint auch das Sagen des Richtigen, das heißt des Wahren, nicht nur: die Kunst der Rede, die Kunst, etwas gut zu sagen.
Rhetorik/Vico/Gadamer: So wurde dies Ideal im Altertum bekanntlich ebenso sehr von den Lehrern der Philosophie wie von denen der Rhetorik proklamiert. Die Rhetorik stand ja von jeher im Kampf mit der Philosophie und erhob den Anspruch, gegenüber den müßigen Spekulationen der Sophisten« die wahre Lebensweisheit zu vermitteln. Vico, der selbst Lehrer der Rhetorik war, steht hier also in einer aus der Antike kommenden humanistischen Tradition.
Geisteswissenschaften/Vico/Gadamer: Offenbar ist diese Tradition auch für das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften von Bedeutung und im besonderen die positive Doppeldeutigkeit des rhetorischen Ideals, das nicht nur unter dem Verdikt Platos, sondern ebenso unter dem Verdikt des antirhetorischen Methodologismus der Neuzeit steht.
>Sensus communis/Vico.

1 .J. B Vico, De nostri temporis studiorum ratione, mit Übertragung v. W. F. Otto. 1947.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Vico I
Giambattista Vico
Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker Hamburg 2009

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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