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Vagheit, Philosophie: Es gibt Beschreibungen von Gegenständen oder Situationen, die notwendigerweise nicht völlig bestimmt sind. Z.B. ist die Angabe, ob ein gegebener Farbton noch rot oder schon orange ist, nicht immer entscheidbar. Es ist eine Eigenschaft der Sprache, vage Prädikate zur Verfügung zu stellen. Ob Vagheit eine Eigenschaft der Welt ist, ist umstritten. Siehe auch Sorites, Unbestimmtheit, Unterbestimmtheit, Verschärfung, Penumbra. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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W.V.O. Quine über Vagheit – Lexikon der Argumente
I 226 Vagheit/Quine: kann nützlich sein - lässt Wahrheitswert unangetastet. I 84 Es ist bekannt, dass in unterschiedlichen Sprachen Farbwörter sehr unterschiedlich gruppiert werden, die Farbgrenzen sind in beiden Sprachen vage. "Rot" ist eine gute Übersetzung z.B. eines Eingeborenensatzes, wenn es der Vagheit gleicht. >Spracherwerb. I 156 ff Lernen/Vagheit/Quine: In der ersten Lernphase spielt Vagheit eine wesentliche Rolle. Verteilung um zentrale Normwerte. "Mehr oder weniger rot" kann fürs Lernen grundlegender sein als die 'Rotnorm. I 228f Mehrdeutigkeit/Quine: ist etwas anderes als Vagheit. >Mehrdeutigkeit. I 334 Vagheit, Mehrdeutigkeit und Flüchtigkeit der Bezeichnung sind Merkmale von sprachlichen Ausdrücken und erstrecken sich nicht auf die bezeichneten Gegenstände. - - - VII (b) 27 Ersetzbarkeit/Leibniz: Ersetzbarkeit salva seritate sollte Synonymie liefern. Quine: das bewahrt die so konzipierten Synonyme nicht vor Vagheit. - - - II 48 Bivalenz/Zweiwertigkeit/Vagheit/Quine. Quine: mir liegt nicht sehr viel an der Zweiwertigkeit, hauptsächlich ist sie zur Vereinfachung gut. Neben den unentscheidbaren Tatsachen der Realisten in Bezug auf physikalische Gegenstände ist die Vagheit der Termini in Rechnung zu stellen. Auch hier Probleme durch Zweiwertigkeit: Sorites: Bsp Wenn nach Entfernung eines einzigen Korns von einem Sandhaufen immer ein Haufen übrigbleibt, folgt mittels vollständiger Induktion, dass bei Entfernung sämtlicher Körner ein Haufen übrigbleibt. II 128ff Mangelhafte Individuation hat nichts mit Abgrenzungsvagheit zu tun. Die Vagheit von Grenzen zu tolerieren, sind wir gewohnt. (>Feinstruktur eines Tisches). Worauf die Vagheit der Grenzen bei physikalischen Gegenständen hinausläuft ist, dass es beinahe identische Gegenstände gibt, die fast umfangsgleich sind, und sich nur in der Einbeziehung oder Ausgrenzung mehrerer peripherer Moleküle unterscheiden. Jeder dieser beinahe umfangsgleichen Gegenstände könnte als der Tisch dienen, ohne dass jemand deshalb schlauer wäre. Das ist eben die Vagheit des Tischs. >Verifikation._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |