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Verlässlichkeitstheorie, Philosophie: Die Verlässlichkeitstheorie ist eine Theorie über das Zustandekommen von Wissen. Sie versucht zu erklären, wie Subjekte in manchen Fällen über Wissen verfügen, ohne sich und anderen Rechenschaft darüber geben zu können. Siehe auch Kausaltheorie des Wissens, Wissen, Regularität, Unbewusstes.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Brandom über Verlässlichkeitstheorie – Lexikon der Argumente

I 308f
Regelmäßigkeitstheorien/Regth/Brandom: Beurteilung von Wahrheit aufgrund von richtiger oder unrichtiger Anwendung von Begriffen. >Regularitätstheorie
.
Verlässlichkeitstheorien: setzt Begriff des richtigen Behauptens und Anwendens schon voraus - Berechtigung: von Richtigkeit des Behauptens abgeleitet -
VsVerlässlichkeitstheorie: Gerrymandering: es gibt unendlich viele Muster um eine Regelmäßigkeit zu erklären - es muss privilegierte Regelmäßigkeiten (Gleichförmigkeiten, GF) geben. >Gerrymandering.
I 312/313
Verlässlichkeit/Goldman/Brandom: objektive Eigenschaft - sie beruht auf den Wahrscheinlichkeiten, nicht auf der Wahrnehmungsfähigkeit.
I 324
Verlässlichkeitstheorie: Bsp Monique hat gelernt, Weißbuchen an den Blätter zu erkennen, ist selbst aber unsicher - dann hat sie Wissen obwohl sie es bestreitet - der Wissensstatus ist äußerlich - SellarsVs, Brandom pro - Verlässlichkeitstheorie: Monique hat Wissen - Sellars: befindet sich immer im Raum der Gründe (statt der nichtinferentiellen unmittelbaren Wahrnehmung) - daher geht es dann immer um Rechtfertigung. >Wissen, >Propositionales Wissen.
- - -
II 59
Verlässlichkeitstheorien/ Def "Gründungseinsicht"/Brandom: verlässlich gebildete wahre Überzeugungen können sich als Wissen qualifizieren, auch wenn der Wissende sie nicht rechtfertigen kann - Goldman/Brandom: Zubilligungen von Verlässlichkeit müssen auf Referenzklassen relativiert werden - Def Begrifflicher Blinder Fleck": Überverallgemeinerung von der Gründungseinsicht der Verlässlichkeitstheorie auf die Semantik - man geht fälschlich davon aus, dass man den Gehalt von Wissensansprüchen verstehen könnte, nur weil es auch den Fällen Wissen geben kann, in denen der Wissende selbst über keine inferentielle Rechtfertigung verfügt - um ihn zu vermeiden muss man zeigen, dass inferentielle Signifikanz bei der Auszeichnung von Repräsentationen eine Rolle spielt.
Def "Naturalistischer Blinder Fleck": möchte im Verlässlichkeitsansatz die Basis einer vollständig naturalisierten Erkenntnistheorie sehen, die ganz ohne Normen oder Gründe auskommt. Um ihn zu vermeiden muss man auf interpersonale Inferenz rekurrieren
II 127ff
VerläßlichkeitstheorieVsGettier/Brandom: es geht nicht darum, nicht ob gerechtfertigte wahre Überzeugungen zusammen, sondern ob sie einzeln notwendig sind. - "Gründungseinsicht": es gibt zumindest einige Fälle von Wissen ohne Rechtfertigung. >Rechtfertigung.
II 128f
Bsp chicken sexers (Sortieren Hühnerküken nach Geruch) - Bsp Bauernregeln.
II 130
Verlässlichkeitstheorie/Brandom: externalistisch, weil Tatsachen entscheiden, ob wir etwas wissen - II 140 Falle von Wissen ohne Wissen darüber sind nur als lokales, nicht als globales Phänomen möglich - sonst Begriff der Verlässlichkeit gar nicht möglich - und a fortiori nicht des Wissens.
II 144
Verlässlichkeit selbst kann nicht die Erklärungsrolle übernehmen ((s) Zirkel).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

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