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Wahrheitstheorie, Philosophie: In Wahrheitstheorien geht es darum, ob und wie Wahrheit zu definieren ist. Unterschieden werden A. Theorien, denen es um Übereinstimmung von Aussagen mit einem Sachverhalt geht (Korrespondenztheorien). B. Theorien, bei denen es um interne Stimmigkeit innerhalb eines Systems von Aussagen geht (Kohärenztheorien). Siehe auch Wahrheitsdefinition, Wahrheit, Wahrheitswerte, Wahrheitsprädikat, Deflationismus, Disquotationalismus, Zitattilgung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Donald Davidson über Wahrheitstheorie – Lexikon der Argumente

II 34
Wahrheitstheorie/WT/Tarski/Davidson: zeigt, wie die Wahrheitswerte (WW) der Sätze von L von ihren Strukturen abhängen und warum einige Sätze andere beinhalten und wie Wörter ihre Funktion erfüllen kraft ihrer Beziehung zu Dingen in der Welt. >Wahrheitswerte
.
Tarski: Bedeutung als Grundbegriff.
II 35
FosterVsDavidson: Fehler: zu übersehen, dass jemand eine eindeutige Theorie besitzen könnte, ohne es zu wissen- dann gibt es keine Bedeutungstheorie (BT) - (Davidson dito). >Bedeutungstheorie.
II 37
Wahrheitstheorie/Davidson: ""Schnee ist weiß" ist wahr" ist keine akzidentelle Tatsache über einen Satz, sondern eine Tatsache, die ihn interpretiert. - Das zeigt, dass Fähigkeit zur Interpretation nicht gleich Übersetzung ist. >Interpretation, >Zitattilgungsschema.
- - -
Davidson I (e) 111
Tarski: definiert Wahrheit.
Davidson: Wahrheit ist für ihn undefinierter Grundbegriff. - "Meinen", "sagen wollen": setzt Bedeutungsbegriff voraus.
I (e) 111
Tarski geht formal vor - Davidson empirisch (Gesetze statt Axiome, empirisch überprüfbar).
- - -
Glüer II 28f
W-Theorie/DavidsonVsTarski/Glüer: umgekehrt: es wird von W-Äquivalenzen nicht gefordert, dass die rechte die linke Seite übersetzt.
Def W-Äquivalenz/Tarski: wahr gdw. die verknüpften Sätze (im Schema) unter allen Umständen den gleichen Wahrheitswert haben.
II 29
Dann muss man für Davidsons reinterpretierte Konvention W "(liefert nur wahre Äquivalenzen) wissen, wann W-Äquivalenzen wahr sind. - Man muss also nicht die Bedeutung sowohl von Sätzen der Objektsprache als auch von Sätzen der Metasprache kennen. - ((s) Die Bedeutung wird nicht vorausgesetzt.)
TarskiVsDavidson: Die Bedeutung des Satzes sowohl der Objektsprache als auch der Metasprache muss bekannt sein.
W-Prädikat/DavidsonVsTarski: Sein Wahrheitsprädikat muss interpretiert sein.
Davidson: Dann ist die W-Theorie eine Interpretationstheorie, die für jeden Aussagesatz S eine aus seiner Struktur abgeleitete W-Äquivalenz, deren rechte Seite die Wahrheitsbedingungen angibt, unter denen die linke Seite (S) wahr ist.
Glüer II 45
W-Theorie/Davidson/Glüer: für unbekannte) Sprache: Drei Schritte:
1. Die Gesamtheit der Daten muss zur Verfügung stehen, Interpret überträgt seine Logik auf die fremde Sprache - Basis: Beobachtungen über Sätze, die zu allen Zeiten für wahr gehalten werden möglicherweise logische Wahrheiten).
2. Als solche identifizierte Prädikate werden Gegenstand der Interpretation (über Gelegenheitssätze werden Erfüllungsbedingungen angenähert).
3. Ausdehnung auf allgemeine Sätze (indirekt erschlossene Wahrheitsbedingungen). >Wahrheitsbedingungen.
Glüer II 54/55
W-Theorie/Davidson: wegen Malapropismen: nicht Struktur, sondern Intension hat Priorität. >Intensionen.
Glüer II 56
Eine W-Theorie ist prinzipiell nur für eine bestimmte Gelegenheit richtig.
Problem: für eine Theorie der Kompetenz: Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen der Fähigkeit, eine Sprache zu kennen und sich in der Welt auszukennen.
Sprachkompetenz verschmilzt mit Weltwissen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

D II
K. Glüer
D. Davidson Zur Einführung Hamburg 1993

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