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Wiedererkennen, Philosophie: Die Fähigkeit eines bewussten Subjekts, ein Muster zu identifizieren, das schon einmal von diesem Subjekt rezipiert wurde. Diese Fähigkeit ist kein Wissen-wie und kein Quale, da es keine bestimmte Weise des Erlebens gibt, die alle Fälle des Wiedererkennens gemein haben. Allerdings kann die Fähigkeit zum Wiedererkennen bestimmter Merkmale gelernt werden, diese ist aber eigentlich ein Erkennen und kein Wiedererkennen. Siehe auch Gedächtnis, Erinnerung, Qualia, Wissen wie, Wissen, Computation, Identifikation, Individuation, Ähnlichkeit, Gleichheit. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Daniel Dennett über Wiedererkennen – Lexikon der Argumente
II 139 These: Es muss mindestens zwei Systeme geben, die ein Gesicht erkennen können. II 140 Bsp Ein Hund sieht Odysseus Montag, Mittwoch und Freitags in nüchternem Zustand, an den anderen Tagen betrunken. Er kann mehrere Schlüsse ziehen: 1. Dass es betrunkene und nüchterne Menschen gibt, 2. Dass ein Mensch an einem Tag betrunken sein kann, und am anderen nüchtern, 3. Dass Odysseus ein solcher Mensch ist. Die Schlüsse 2 und 3 sind rein logisch aus der zeitlichen Abfolge allein nicht zu lernen. Er braucht zusätzlich eine (fehleranfällige, aber von ihm selbst als zuverlässig eingeschätzte) Identifikationsmöglichkeit (Millikan). Entsprechend kann ich durch einen Spiegel nicht erfahren, wie ich aussehe, solange ich nicht auch über eine andere Methode verfüge, das dort zu sehende Gesicht als mein eigenes zu identifizieren. >Identifikation, >Selbstidentifikation._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Dennett I D. Dennett Darwins gefährliches Erbe Hamburg 1997 Dennett II D. Dennett Spielarten des Geistes Gütersloh 1999 Dennett III Daniel Dennett "COG: Steps towards consciousness in robots" In Bewusstein, Thomas Metzinger Paderborn/München/Wien/Zürich 1996 Dennett IV Daniel Dennett "Animal Consciousness. What Matters and Why?", in: D. C. Dennett, Brainchildren. Essays on Designing Minds, Cambridge/MA 1998, pp. 337-350 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 |