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Weltanschauung: Der Begriff Weltanschauung wurde erstmals im 18. Jahrhundert von Johann Gottfried Herder verwendet. Herder verstand darunter eine individuelle Sichtweise auf die Welt, die durch persönliche Erfahrungen, Bildung und Kultur geprägt ist. Heute wird der Begriff eher verallgemeinert und der Ausdruck "Weltbilder" ist an seine Stelle getreten. Siehe auch Weltbilder.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Weltanschauung – Lexikon der Argumente

Gadamer I 103
Weltanschauung/Hegel/Gadamer: Der (...) Begriff der Weltanschauung [taucht] bei Hegel zuerst in
Gadamer I 104
der „Phänomenologie des Geistes“(1) zur Kennzeichnung von Kants und Fichtes postulatorischer Ergänzung der sittlichen Grunderfahrung zu einer moralischen Weltordnung auftaucht, gewinnt erst in der Ästhetik seine eigentliche Prägung. Es ist die Vielheit und der mögliche Wandel der Weltanschauungen, der dem Begriff „Weltanschauung“ den uns vertrauten Klang verliehen hat.(2)
>Weltanschauung/Hegel
.
Dafür aber ist die Geschichte der Kunst das führende Beispiel, weil diese geschichtliche Vielheit sich nicht in die Einheit eines Fortschrittsziels auf die wahre Kunst hin aufheben lässt. Freilich hat Hegel die Wahrheit der Kunst nur dadurch anerkennen können, dass er sie im begreifenden Wissen der Philosophie überbot und die Geschichte der Weltanschauungen, wie die Weltgeschichte und die Geschichte der Philosophie, vom vollendeten Selbstbewusstsein der Gegenwart aus konstruierte.
>Wahrheit der Kunst/Hegel, >Geschichte/Hegel, >Weltgeschichte/Hegel, >Weltgeist/Hegel.

1. G.W.F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, ed. Hoffmeister, S. 424ff.
2. Das Wort „Weltanschauung“ (vgl. A. Götze, Euphorion 1924) hält den Bezug auf den mundus sensibilis anfangs noch fest, selbst bei Hegel, sofern es die Kunst ist, in deren Begriffe die wesentlichen Weltanschauungen liegen (Aesth. Il, 131). Da aber nach Hegel die Bestimmtheit der Weltanschauung für den heutigen Künstler etwas Vergangenes ist, ist die Vielheit und Relativität der Weltanschauungen eine Sache der Reflexion und der Innerlichkeit geworden.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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