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Fundamentalontologie: Die Fundamentalontologie ist ein Zweig der Philosophie, der sich mit den grundlegendsten und fundamentalsten Aspekten des Seins befasst, z. B. mit der Frage Was ist die Natur des Seins? Die Fundamentalontologie wird oft mit der ontischen Ontologie verglichen, die sich mit den spezifischen Arten von Wesen befasst, die existieren. So kann die ontische Ontologie beispielsweise die Natur physischer Objekte, mentaler Zustände oder sozialer Gebilde untersuchen. Siehe auch Ontologie, Existenz, Essenz, Sein.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Martin Heidegger über Fundamentalontologie – Lexikon der Argumente

Gadamer I 259
Fundamentalontologie/Heidegger/Gadamer: Unter dem Stichwort einer „Hermeneutik der Faktizität“ stellte Heidegger der eidetischen Phänomenologie Husserls und der Unterscheidung von Tatsache und Wesen, auf der sie beruhte, eine paradoxe Forderung entgegen.
Vgl. >Leben/Husserl
.
Heidegger: Die unbegründbare und unableitbare Faktizität des Daseins, die Existenz, und nicht das reine cogito als Wesensverfassung von typischer Allgemeinheit, sollte die ontologische Basis der
phänomenologischen Fragestellung darstellen (...).
Gadamer I 261
Gadamer: Das Problem der Faktizität war ja auch das Kernproblem des Historismus - mindestens in der Form der Kritik an Hegels dialektischer Voraussetzung von „Vernunft in der Geschichte«.
Dass Heideggers Entwurf einer Fundamentalontologie das Problem der Geschichte in den Vordergrund stellen musste, war also klar. Doch sollte sich bald zeigen, dass nicht die Lösung des Problems des Historismus, dass überhaupt keine ursprünglichere Begründung der Wissenschaften, ja auch nicht wie bei Husserl, eine letztradikale Selbstbegründung der Philosophie den Sinn dieser Fundamentalontologie ausmachte, sondern dass der Begründungsgedanke selbst eine völlige Umkehrung erfuhr.
>E. Husserl, >Wissenschaft, >Ontologie.
HeideggerVsHusserl: Es war nicht mehr das gleiche, was es bei Husserl war, wenn Heidegger aus der absoluten Zeitlichkeit Sein, Wahrheit und Geschichte zu interpretieren unternahm. Denn diese Zeitlichkeit war nicht die des Oder des transzendentalen Ur-Ich. Zwar klang es im Gedankenzuge von „Sein und Zeit“ zunächst nur wie eine Steigerung der transzendentalen Reflexion, wie Erreichung einer höheren Reflexionsstufe, wenn sich die Zeit als der Horizont des Seins enthüllte. Die ontologische Bodenlosigkeit der transzendentalen Subjektivität, die Heidegger Husserls Phänomenologie vorwarf, war es ja, die durch die Wiedererweckung der Seinsfrage überwunden zu werden schien. Was Sein heißt, sollte sich aus dem Horizont der Zeit bestimmen. Die Struktur der Zeitlichkeit erschien so als die ontologische Bestimmung der Subjektivität. Aber sie war mehr.
>Subjektivität, >Subjektivität/Husserl.
Heideggers These war: Das Sein selber ist Zeit.
>Sein/Heidegger, >Zeit/Heidegger, >Sein, >Zeit.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hei III
Martin Heidegger
Sein und Zeit Tübingen 1993

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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