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Techne: In der antiken Philosophie bezieht sich "techne" (τέχνη) auf einen Begriff, der Handwerk, Kunst und Geschicklichkeit umfasst. Er bezeichnet das praktische Wissen und die Kompetenz, etwas zu produzieren oder zu schaffen. Siehe auch Antike Philosophie, Wissen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Hans-Georg Gadamer über Techne – Lexikon der Argumente
I 320 Techne/Wissen/Hermeneutik/Gadamer: Gewiss handelt es sich bei dem hermeneutischen Bewusstsein weder um ein technisches noch um ein sittliches Wissen. Aber diese beiden Weisen des Wissens enthalten doch die gleiche Aufgabe der Anwendung in sich, die wir als die zentrale Problemdimension der Hermeneutik erkannt haben. Freilich ist deutlich, dass hier wie dort nicht das gleiche bedeutet.Das vorgängige Wissen, das einer besitzt, wenn er ein Handwerk I 321 gelernt hat, ist in der Praxis nicht notwendig demjenigen überlegen, das ein Ungelernter, aber Vielerfahrener besitzt. Obwohl das so ist, wird man das vorgängige Wissen der Techne nicht „theoretisch“ nennen, zumal Erfahrung im Gebrauch dieses Wissens von selbst hinzutritt. Es meint als Wissen immer noch die Praxis, und wenn auch der spröde Stoff dem, der sein Handwerk gelernt hat, nicht immer gehorcht, so kann Aristoteles doch mit Recht das Dichterwort zitieren: »Techne liebt Tyche und Tyche liebt Techne.« Das will sagen: Glückliches Gelingen ist am meisten bei dem, der seine Sache gelernt hat. Es ist echte Überlegenheit über die Sache, was in der Techne vorgängig erworben wird, und das wird irgendwie auch für das sittliche Wissen gefordert. Denn auch für das sittliche Wissen ist klar, daß zur rechten sittlichen Entscheidung Erfahrung niemals genügen kann. >Selbstwissen/Aristoteles._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |