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Herrschaft/Führung/Regieren: Unter Herrschaft oder Governance versteht man den Prozess der Entscheidungsfindung und -durchsetzung in einer Organisation oder Gesellschaft. Es ist das System, durch das Macht ausgeübt und kontrolliert wird. Herrschaft umfasst die Regeln, Prozesse und Institutionen, die die Entscheidungsfindung steuern. Siehe auch Regierung, Gemeinschaft, Gesellschaft, Politik, Institutionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

al-Farabi über Herrschaft - Lexikon der Argumente

Höffe I 126
Herrschaft/al-Farabi/Höffe: Wie es im hierarchisch gegliederten Körper ein leitendes, zugleich vollkommenes Organ gibt, so braucht ein Gemeinwesen einen vorzüglichen Regenten, der seiner angeborenen Natur nach zur Herrschaft zu der auch die Gabe der Prophetie gehört. >Gemeinschaft/al-Farabi
.
Der ideale Herrscher zeichnet sich (...) durch eine Doppelqualifikation aus, durch die Einheit von Philosophie und Prophetie, die an Mohammed qua Regenten des Stadtstaates Medina denken lässt, auch wenn ihn al-Fārābī hier nicht nennt.(1) Der vorzügliche Herrscher muss außerdem ein guter Redner sein, der zu überzeugen versteht, worin der Vorrang vor autoritären Befehlen anklingt.
Al-FarabiVsPlaton: zwei Unterschiede:
a) Während Mohammed die Herrschaft von Medina bereitwillig übernahm, also ein «natürliches» Machtinteresse besaß, fehlt dieses bei Platon, denn dessen
Höffe I 127
Philosophen müssen, weil sie lieber philosophieren als herrschen, zur Herrschaft gezwungen werden.
b) Sokrates [ist] ein bloßer Philosoph, der sich zwar laut Symposion von einer Priesterin, Diotima, belehren lässt, seine Lehre aber nicht als eine dem Selbstdenken und der Kritik enthobene Offenbarung ausgibt.
>Staat/al-Farabi.
Herrscher: Herrschaft [wird] nicht vererbt, da nicht der Sohn, sondern der Fähigste regieren soll.

1. al-Farabi, Vortrefflicher Staat

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
al-Farabi

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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