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Herrschaft/Führung/Regieren: Unter Herrschaft oder Governance versteht man den Prozess der Entscheidungsfindung und -durchsetzung in einer Organisation oder Gesellschaft. Es ist das System, durch das Macht ausgeübt und kontrolliert wird. Herrschaft umfasst die Regeln, Prozesse und Institutionen, die die Entscheidungsfindung steuern. Siehe auch Regierung, Gemeinschaft, Gesellschaft, Politik, Institutionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Niccolo Machiavelli über Herrschaft – Lexikon der Argumente

Höffe I 194
Herrschaft/Machiavelli/Höffe: [Rechtfertigung der Herrschaft]:
1.Ein der Realität verpflichteter Herrscher muss sich für die Situation wappnen, dass entweder seine Konkurrenten, seine Beamten oder seine Untertanen oder sie allesamt sich als undankbar, wankelmütig und heuchlerisch erweisen. Um von dieser Situation nicht überrascht zu werden und dann politischen Schaden zu erleiden, ist es besser, sowohl mit ihr zu rechnen als auch vorbeugend zu agieren, also lieber selbst unmoralisch zu handeln, als zur Beute fremder Unmoral zu werden.
2. Der Fürst nimmt seinen durchgehend machtfunktionalen Blick unter den damaligen politischen Verhältnissen ein, dem offensichtlichen Fehlen von Rechtssicherheit.
Notwendigkeit: Indirekt kommt damit ein weiterer Grundbegriff ins Spiel, die necessita, die Notwendigkeit: Sowohl um der eigenen Macht als auch um des Gemeinwohls willen sieht sich der Herrscher gezwungen, der personalen Moral jedes Eigenrecht zu verweigern und sich auf zwei andere Dinge zu stützen: (...) die eigene Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit, die virtü, und auf deren Konkurrenz-, aber auch Komplementärbegriff, die nichtverfügbare und trotzdem beeinflussbare fortuna.
>Macht
, >Notwendigkeit.
Machiavelli (...) vertritt stillschweigend die fraglos wirklichkeitsfremde Ansicht, das Herrscherwohl falle stets mit dem Gemeinwohl, am Ende sogar mit dem Wohl eines jeden Bürgers zusammen.
>Gemeinwohl.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Machiavelli, Niccolo

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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