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John Stuart Mill: John Stuart Mill (1806 - 1873) war ein englischer Philosoph, politischer Ökonom, Politiker und Staatsbeamter. Er gehört zu den Vordenkern des klassischen Liberalismus und leistete einen umfassenden Beitrag zur Sozialtheorie, zur politischen Theorie und zur politischen Ökonomie. Zu seinen Hauptwerken zählen A System of Logic (1843), Principles of Political Economy (1848), On Liberty (1859), Utilitarianism (1861), The Subjection of Women (1869). Siehe auch Utilitarismus, Liberalismus, Freiheit, Gesellschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Otfried Höffe über Mill – Lexikon der Argumente

Höffe I 346
Mill/Höffe: MillVsKant: Nach Mills Empirismus gibt es im Gegensatz zu Kant und dem Deutschen Idealismus keinerlei vorempirische, sondern lediglich eine empirische, also aposteriorische Erkenntnis.
>Empirismus
, >Idealismus, >a posteriori, >Erkenntnis, >Erkenntnistheorie.
Erklärung: Wissenschaftliche Erklärungen, die auch in den Humanwissenschaften (moral sciences) möglich seien, bestehen in der Unterordnung von Einzelereignissen unter geeignete Gesetze.
Mathematik: Sogar die Mathematik und die Logik sollen auf Erfahrungen und deren induktiven Verallgemeinerungen beruhen. Dass die Mathematiker mit
Höffe I 347
einer anderen Methode zu argumentieren meinen, erkennt der Philosoph durchaus an. Die entsprechende Ansicht hält er aber für eine Illusion, die Notwendigkeit mathematischer Aussagen sei bloß psychologischer Natur. Wegen der außergewöhnlich vielen Belege für mathematische Aussagen entstehe aber der Anschein der Notwendigkeit.
>Theorie/Mill.
Höffe I 348
Utilitarismus/Ethik/HöffeVsMill: Problem: Da Mill jede Art von apriorischen Aussagen ablehnt, kann er sie auch für die Ethik nicht zulassen. Eine erfahrungsfreie Begründung moralischer Verbindlichkeiten bleibt für ihn ausgeschlossen. Die Alternative, ein konsequenter Empirismus, schließt sich - im Gegensatz zu jeder «apriorischen» Oder «intuitionistischen Schule» - einer
«induktiven Schule» der Ethik an. Da aber das utilitaristische Leitprinzip alles Handeln leiten soll, bildet es dessen Vorgabe, die Mill nicht aus der Erfahrung begründet, sodass sie den verfemten vorempirischen Charakter annehmen dürfte.
>Utilitarismus, >Ethik, >Induktion.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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