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Populismus: Populismus ist ein politischer Ansatz, der behauptet, den Willen des "einfachen Volkes" gegenüber einer vermeintlichen Elite zu vertreten. Er vereinfacht oft komplexe Sachverhalte, bedient sich einer emotionalen Rhetorik und kritisiert etablierte Institutionen. Der Populismus unterteilt die Gesellschaft in "das Volk" und "die Elite" und behauptet, den Willen der einfachen Leute gegenüber den mächtigen Interessen zu vertreten, und misstraut Experten. Siehe auch Falschinformation, Manipulation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ivan Krastev über Populismus – Lexikon der Argumente

Krastev I 22
Populismus/postkommunistische Ära/Krastev: Wenn wir uns jedoch auf die korrupten Praktiken und Strategien der illiberalen Regierungen in der Region konzentrieren, um uns der Verantwortung zu entziehen, wird uns das nicht helfen, die Unterstützung der Bevölkerung für national-populistische Parteien zu verstehen. Die Ursprünge des Populismus (...) liegen zum Teil in den Demütigungen, die mit dem mühsamen Kampf verbunden sind, bestenfalls eine minderwertige Kopie eines überlegenen Modells zu werden. Die Unzufriedenheit mit dem "Übergang zur Demokratie" wurde auch dadurch entfacht, dass ausländische "Gutachter" mit einem anämischen Verständnis der lokalen Realitäten zu Besuch kamen.
Authentizität: Diese Erfahrungen haben zusammen eine nativistische Reaktion in der Region hervorgerufen, eine Bekräftigung "authentischer" nationaler Traditionen, die angeblich durch gebrauchte und schlecht sitzende westliche Formen erstickt wurden. Der postnationale Liberalismus, der insbesondere mit der EU-Erweiterung verbunden ist, hat es aufstrebenden Populisten ermöglicht, das ausschließliche Eigentum an nationalen Traditionen und nationaler Identität für sich zu beanspruchen.
Zum Streben nach Alternativen: (...) kam noch ein ergänzender Faktor hinzu, nämlich die unfundierte Annahme, dass es nach 1989 keine Alternativen zu liberalen politischen und wirtschaftlichen Modellen gab. Aus dieser Annahme erwuchs der konträre Wunsch, zu beweisen, dass es solche Alternativen tatsächlich gab.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Krastev I
Ivan Krastev
Stephen Holmes
The Light that Failed: A Reckoning London 2019

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