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Industrieproduktion: Die industrielle Produktion umfasst die Herstellung von Waren durch verschiedene Fertigungsprozesse in Fabriken oder Industrieanlagen. Sie umfasst die Umwandlung von Rohstoffen oder Bauteilen in Fertigerzeugnisse unter Einsatz von Maschinen, Arbeit und Ressourcen. Siehe auch Technologie, Arbeitsteilung, Fortschritt, Arbeit, Gesellschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Sowjetunion über Industrieproduktion - Lexikon der Argumente

Acemoglu I 129
Industrieproduktion/Politik der Sowjetunion/Acemoglu/Robinson: Innovationen/Motivation/Anreize/Produktionsziele: (...) Die Zahlung von (...) Boni schaffte alle möglichen Negativanreize für technologische Veränderungen. Zum einen bestand bei Innovationen, die der laufenden Produktion Ressourcen entzogen, die Gefahr, dass die Produktionsziele nicht erreicht und die Boni nicht ausgezahlt wurden. Zum anderen basierten die Produktionsziele in der Regel auf vorherigen
Acemoglu I 130
Produktionsniveaus. Dies schuf einen enormen Anreiz, die Produktion niemals auszuweiten, da dies nur bedeutete, in Zukunft mehr produzieren zu müssen und künftige Ziele "nach oben verrissen" würden. Unterdurchschnittliche Leistungen waren immer der beste Weg, Ziele zu erreichen und den Bonus zu erhalten.
Zentrale Planung: Probleme: Als der Plan z.B. in Tonnen von Stahlblech formuliert wurde, wurde das Blech zu schwer gemacht. Wenn der Plan in Bezug auf die Fläche des Stahlblechs formuliert wurde, wurde das Blech zu dünn gemacht.
Anreize/Boni: Probleme: (...) ein "Gewinnmotiv" war nicht stärker innovationsfördernd als ein auf Output-Zielen basierendes.
Preise: Das Preissystem, das zur Berechnung der Gewinne verwendet wurde, war fast völlig unabhängig vom Wert der neuen Innovationen oder Technologien. Anders als in einer Marktwirtschaft wurden die Preise in der Sowjetunion von der Regierung festgelegt und standen daher kaum in Beziehung zum Wert.
Innovationen: Um gezielter Anreize für Innovationen zu schaffen, führte die Sowjetunion 1946 explizite Innovationsboni ein. Bereits 1918 war das Prinzip anerkannt worden, dass ein Innovator für seine Innovation eine monetäre Belohnung erhalten sollte, aber die festgelegten Belohnungen waren gering und standen in keinem Verhältnis zum Wert der neuen Technologie. Dies änderte sich erst 1956, als festgelegt wurde, dass der Bonus proportional zur Produktivität der Innovation sein sollte.
Acemoglu/Robinson: Da die Produktivität jedoch anhand des wirtschaftlichen Nutzens berechnet wurde, der anhand des bestehenden Preissystems gemessen wurde, war dies wiederum kein großer Anreiz zur Innovation.
Acemoglu I 131
Anreize: Die Tatsache, dass in der zentralen Planwirtschaft keine wirklich wirksamen Anreize eingeführt werden konnten, war nicht auf technische Fehler bei der Gestaltung der Bonussysteme zurückzuführen. Sie war der gesamten Methode, mit der das extraktive Wachstum erreicht worden war, immanent. (Extraktive Institutionen: >Terminologie Acemoglu).
Institutionen: (...) Als Michail Gorbatschow nach 1987 begann, sich von den Institutionen der extraktiven Wirtschaft zu entfernen, zerfiel die Macht der Kommunistischen Partei und mit ihr die Sowjetunion.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Sowjetunion

Acemoglu II
James A. Acemoglu
James A. Robinson
Economic origins of dictatorship and democracy Cambridge 2006

Acemoglu I
James A. Acemoglu
James A. Robinson
Why nations fail. The origins of power, prosperity, and poverty New York 2012

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