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Kommunitarismus: Der Kommunitarismus in der Philosophie betont die Bedeutung gemeinschaftlicher Werte, gemeinsamer Verantwortlichkeiten und des Wohlergehens der Gemeinschaft als Ganzes. Er steht im Gegensatz zum Individualismus, der die individuellen Interessen und nicht so sehr den sozialen Zusammenhalt betont.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Freeden über Kommunitarismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 10
Kommunitarismus/Freeden: In der Regel stellte der Kern des Liberalismus des zwanzigsten Jahrhunderts jedoch einen Appell für die Freisetzung eines freien, vitalen und spontanen Aktivitätsflusses dar, der von Einzelpersonen ausging und sich nicht durch eine innere rationale Logik, sondern durch einen erfolgreichen Appell an den Intellekt und die Emotionen der Unterdrückten und Unterprivilegierten über den Globus verbreitete (Hobhouse, 1911(1); Freeden, 2001b: 21-2)(2).
>Liberalismus
, >Libertarismus.
Die ansonsten starken liberalen Ursprünge dieses Arguments wurden jedoch verdunkelt, weil neuere politische Philosophen den Liberalismus fälschlicherweise als höchst individualistisch modelliert haben. Eine Folge davon ist der fälschliche Ausschluss der "Kommunitaristen" aus dem pluralen Lager der Liberalismen unter dem Einfluss einer philosophischen Dichotomie zwischen Liberalen und Kommunitaristen, die durch die Komplexität der liberalen Ideologie nicht bestätigt wird (Taylor, 1989(3); Simhony und Weinstein, 2001(4)) [siehe auch Kapitel 30]. Diese Ideologie hat starke Appelle an die gegenseitige Unterstützung und das kollektive Wohlergehen entwickelt, die im Mittelpunkt des wohlfahrtsstaatlichen Denkens des zwanzigsten Jahrhunderts stehen (...).

1. Hobhouse, L. T. 1911. Liberalism. London: Williams and Norgate.
2.. Freeden, M. 2001b. ‘Twentieth-century liberal thought: development or transformation?’ In M. Evans, ed., The Edinburgh Companion to Contemporary Liberalism. Edinburgh: Edinburgh University Press. 21-2
3. Taylor, C. 1989. ‘Cross-purposes: the liberal– communitarian debate’. In N. Rosenblum, ed., Liberalism and the Moral Life. Cambridge, MA: Harvard University Press.
4. Simhony, A. and D. Weinstein, eds. 2001. The New Liberalism: Reconciling Liberty and Community. Cambridge: Cambridge University Press.

Freeden, M. 2004. „Ideology, Political Theory and Political Philosophy“. In: Gaus, Gerald F. 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Freeden, Michael

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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