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Immanenz, Philosophie: Immanent ist eine Menge von Aussagen, die die Begriffe und den Gegenstandsbereich sowie die Verwendungsregeln der Begriffe einer Theorie respektieren. Mögliche Erweiterungen des Gegenstandsbereichs, der Begriffe und ihrer Anwendungsregeln sind Gegenstand einer Diskussion, die ihrerseits innerhalb der Theorie stattfindet. Gegenbegriff Transzendenz. Siehe auch Erweiterung, Einführung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Postmoderne über Immanenz - Lexikon der Argumente

Gaus I 49
Immanenz/Postmoderne/Bennett: (...) die postmoderne Theorie, die nicht postmetaphysisch sein will, verfolgt eine Metaphysik der Immanenz, eine "On-Story", in der es nichts außerhalb der immens komplexen, wundersam vielfältigen und nie vollständig manifesten materiellen Welt gibt.
>Metaphysik
.
In der Zwei-Welten-Metaphysik von Platon, Augustinus und Kant wird Immanenz als immanent zu etwas Transzendentem verstanden, dem moralischer oder begrifflicher Vorrang eingeräumt wird (Berg-Sorensen, 2001).
>Platon, >Augustinus, >I. Kant
Das Ziel der postmodernen Metaphysiker hingegen ist es, die Immanenz zu konzipieren, ohne die Transzendenz wieder einzuführen, das zu erzählen, was Giorgio Agamben wie folgt nennt: "den Schwindel, in dem Außen und Innen, Immanenz und Transzendenz, absolut ununterscheidbar sind." (1999(2): 238-9). Das 'Außen' wird als ein flüchtiges Feld (der Differenz, des Virtuellen usw.) dargestellt, das dennoch nicht 'transzendent' ist, weil es sich immer schon in den immanenten Bereich der diskreten Entitäten einfaltet. Es ist ein konstitutives Außen.
>G. Agamben, >Außen/innen.

1. Berg-Sorensen, Anders (2001) ‘Paradiso–diaspora: political theologies or critiques of religion’. PhD dissertation, University of Copenhagen.
2. Agamben, Giorgio (1999) ‘Absolute immanence’. In Potentialities: Collected Essays in Philosophy. Stanford, CA: Stanford University Press.

Jane Bennett, 2004. „Postmodern Approaches to Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Postmoderne

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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