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Gerechtigkeit: Gerechtigkeit kann als die faire und unparteiische Behandlung aller Menschen verstanden werden. Sie wird oft mit dem Gesetz in Verbindung gebracht. Einige Schlüsselelemente sind Fairness, Gleichheit, Verhältnismäßigkeit und Verantwortlichkeit. Siehe auch Recht, Rechte, Gleichheit, Unparteilichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Miller über Gerechtigkeit – Lexikon der Argumente

Gaus I 416
Gerechtigkeit/Miller/Weinstein: Laut Miller ist Gerechtigkeit
(1) pluralistisch, insofern als Verdienst, Not und Gleichheit ihre dreifachen Kriterien umfassen, und
(2) kontextuell, insofern die Stärke dieser Kriterien je nach den Gütern und sozialen Praktiken, um die es geht, variiert.
Miller verdankt Sidgwick viel in Bezug auf seine Rechtfertigungsstrategie und diese drei Kriterien, obwohl er sich auf Sidgwick bezieht, wenn es ich weitgehend um Rawls' reflexives Gleichgewicht handelt. >Utilitarismus/Sidgwick
, >Sidgwick/Politische Philosophie.
Miller hofft, "zeigen zu können, dass eine im Volksglauben verwurzelte Gerechtigkeitstheorie eine scharfe kritische Sichtweise behalten kann" (1999(1): xi). Wir versuchen zunächst, die Prinzipien der Gerechtigkeit zu entdecken, die in unseren alltäglichen Überzeugungen verankert sind. Dann verfeinern wir sie philosophisch, bevor wir sie als Leitfaden für die sozialen Verteilungsdilemmata, mit denen wir konfrontiert sind, wieder anwenden. Aber wir verzichten niemals auf die Verankerung der Gerechtigkeit des gesunden Menschenverstands, damit unsere Theorie nicht so abstrakt oder so kontrovers wird, dass sie sich als irrelevant erweist (...).
Miller zieht Rawls' spätere Schriften vor, in denen die ursprüngliche Position kaum mehr als ein heuristisches Mittel zur unvoreingenommenen Systematisierung und Klärung unserer auf gesundem Menschenverstand beruhenden Vorstellungen von Gerechtigkeit wird.
Folglich,
Gaus I 417
... hebt es lediglich seine bevorzugte Vorgehensweise hervor, die darin besteht, sich zwischen unseren besonderen Überzeugungen über Gerechtigkeit und den allgemeinen Prinzipien, die zu ihrer Systematisierung herangezogen werden könnten, hin und her zu bewegen, immer unter Berücksichtigung der Tatsache, dass diese Prinzipien ... öffentlich gerechtfertigt sein müssen". (1999(1): 58)
Weinstein: Aber angesichts dieser Verschiebung hin zur öffentlichen Rechtfertigung hätte Rawls sensibler auf empirische Belege dafür achten müssen, wie wir Gerechtigkeit tatsächlich verstehen. Miller ruft also Sidgwick unversehens und die empirische Sozialwissenschaft auf, Rawls im Namen des egalitären Kommunitarismus zu rehabilitieren.
>Egalitarismus/Miller.

1. Miller, David (1999) Social Justice. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Miller, David

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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