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Maternalismus: Maternalismus ist eine gesellschaftspolitische Ideologie, die sich für ein staatliches oder gesellschaftliches Engagement für das soziale Wohlergehen einsetzt und dabei oft mütterliche oder fürsorgliche Qualitäten in der Politik betont. Sie fördert politische Maßnahmen zur Unterstützung des Wohlergehens von Einzelpersonen und Familien, einschließlich Gesundheitsfürsorge, Bildung und Arbeitsreformen, basierend auf der Idee einer fürsorglichen, schützenden Rolle, ähnlich der einer Mutter in einer Familie. Siehe auch Paternalismus, Feminismus, Wohlfahrtsstaat, Gesundheitssystem, Familie, Arbeit, Gleichberechtigung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Feminismus über Maternalismus - Lexikon der Argumente

Gaus I 282
Maternalismus/Feminismus/Mottier: So heftig (...) die Kritik auch gewesen ist, es wäre verfrüht, den Untergang des maternalistischen Denkens innerhalb der feministischen Theorie anzunehmen. >Maternalismus/Dietz
, >Maternalismus/Nussbaum.
Trotz ihres umstrittenen Charakters ist ihr Einfluss nach wie vor spürbar, insbesondere in feministischen Analysen des Wohlfahrtsstaates und im ökofeministischen Denken.* Allerdings tendieren aktuelle feministische Kritiken der Staatsbürgerschaft dazu, sich expliziter mit dem liberalen Denken auseinanderzusetzen und sich einige seiner Schlüsselelemente wieder kritisch anzueignen. >Maternalismus/Politische Philosophie.

*Ökofeminismus beruht in ähnlicher Weise auf der Vorstellung, dass Frauen unterschiedliche Dispositionen haben, die als Grundlage für die öffentliche Moral dienen können - in diesem Fall die Sorge um die Natur, mit der Frauen üblicherweise in Verbindung gebracht werden. So wie es heutzutage nur noch selten Feministinnen gibt, die sich mit dem viel beschworenen Etikett des Essentialismus wohlfühlen, argumentieren die meisten Ökofeministinnen auch, dass die traditionelle Verbindung von Frauen mit "Natur" statt mit "Kultur" positiv bewertet werden kann, während sie routinemäßig den Vorwurf zurückweisen, dass dies notwendigerweise eine essentialistische Position mit sich bringt (z.B. Sturgeon, 1997)(1).

1. Sturgeon, Noel (1997) Ecofeminist Natures. New York: Routledge.

Véronique Mottier 2004. „Feminism and Gender Theory: The Return of the State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Feminismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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