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Stasis: In der antiken Philosophie bezeichnet Stasis (griechisch στάσις) einen Bürgerkrieg oder internen Konflikt innerhalb eines Stadtstaates oder einer Polis. Die ursprüngliche Bedeutung von "Stasis" war eigentlich Gleichgewicht oder Stillstand. Siehe auch Polis, Staat, Bürgerkrieg, Konflikte, Antike Philosophie._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Aristoteles über Stasis - Lexikon der Argumente
Gaus I 313 Stasis/Aristoteles/Keyt/Miller: Da die Wahrnehmung von Ungerechtigkeit oft zu Stasis oder Fraktion führt, ist der Gegensatz zwischen Homonoia und Stasis eng mit dem zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit verknüpft. Aristoteles erörtert Stasis in Politik V und Homonoia oder Gleichgesinntheit in der Eudemischen Ethik V 11.7 und Nikomachischen Ethik IX.6. >Gerechtigkeit/Aristoteles. Polis: Poleis sind einer Meinung, sagt Aristoteles, "wenn sich ihre Bürger über das, was vorteilhaft ist, einig sind, wählen sie die gleichen Dinge und tun das, was gemeinsam beschlossen wurde", während, wenn jeder von zwei Rivalen sich selbst regieren will, sie in Stasis gehen (EN IX.6.1167a26-34). Die Herrscher unter korrekten Verfassungen kultivieren Homonoia, indem sie auf den gemeinsamen Vorteil abzielen, während diejenigen unter abweichenden Verfassungen Stasis erzeugen, indem sie nur auf ihren eigenen Vorteil abzielen (Pol. II.6.1279a 17-20). Fragen: Die Gelehrten sind uneins darüber, ob Aristoteles Gaus I 314 den gemeinsamen Vorteil als den Gesamtvorteil (Holismus) oder den gegenseitigen Vorteil (Individualismus) versteht. Wenn Letzteres der Fall ist, dann unterstützt Aristoteles' Theorie der Gerechtigkeit in einem interessanten Sinn die Rechte oder auch nur Ansprüche. >Ungleichheit/Aristoteles, >Gleichheit/Aristoteles. Literatur: (Für unterschiedliche Ansichten siehe Miller, 1995(1) und 1996(2); Cooper, 1996(3); Kraut, 1996(4); Schofield, 1996(5). Zu Aristoteles' Darstellung der Stasis siehe Yack, 1993(6), und den Kommentar zu Politik V in Keyt, 1999(7)). EE: Aristoteles Eudämische Ethik EN: Aristoteles Nikomachische Ethik Pol: Aristoteles Politik 1. Miller, Fred D. (1995) Nature, Justice, and Rights in Aristotle's Politics. Oxford: Claredon. 2. Miller, Fred D. (1996) 'Aristotle and the origin of natural rights'. Review of Metaphysics, 49: 873—907. 3. Cooper, John M. (1996) 'Justice and rights in Aristotle's Politics'. Review ofMetaphysics, 49: 859-72. 4. Kraut, Richard (1996) 'Are there natural rights in Aristotle?' Review of Metaphysics, 49: 755—74. 5. Schofield, Malcolm (1996) 'Sharing in the constitution'. Review of Metaphysics, 49: 83—58. 6. Yack, Bernard (1993) The Pmblems of a Political Animal: Community, Justice, and Conflict in Aristotelian Political Thought. Berkeley, CA: University of California Press. 7. Keyt, David (1999) Aristotle Politics Books V and VI. Oxford: Clarendon. Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |