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Bedauern: In der Psychologie bezeichnet Bedauern oder Reue ein Gefühl der Schuld über vergangene Handlungen, die einem selbst oder anderen Schaden zugefügt haben könnten. Sie beinhaltet ein emotionales Eingeständnis des Fehlverhaltens und den Wunsch nach Wiedergutmachung und trägt so zu persönlichem Wachstum und Entwicklung bei. Siehe auch Moral, Moralische Überlegungen, Ethik, Verhalten, Psychische Entwicklung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Sozialpsychologie über Bedauern - Lexikon der Argumente

Parisi I 138
Bedauern/Sozialpsychologie/Nadler/Müller: Wenn ein Übeltäter Bedauern ausdrückt, kann dieser Ausdruck die Wahrnehmung des moralischen Charakters des Übeltäters und seine Neigung, sich in der Zukunft falsch zu verhalten, beeinflussen (Etienne und Robbennolt, 2007(1); Gold und Weiner, 2000(2); Takaku, 2001(3)).
Entschuldigung: Eine Entschuldigung zielt darauf ab, andere davon zu überzeugen, dass die unrechtmäßige Handlung nicht repräsentiert, wie ich als Person "wirklich bin" (Schlenker, 1980)(4).
Persönliche Beziehungen: Ein Ausdruck von Bedauern durch einen romantischen Partner führt zu dem Glauben, dass das Unrecht nicht wiederholt wird, was wiederum zu Empathie und Vergebung führt (J.R. Davis und Gold, 2011)(5).
Intention: Wenn ein Opfer eine Übertretung als unbeabsichtigt wahrnimmt, ist eine Entschuldigung ein effektiver Weg, um Vergebung zu bewirken; jedoch sind Opfer langsamer, absichtliche Übertretungen zu vergeben, selbst nach einer Entschuldigung. Tatsächlich kann in einigen Fällen von vorsätzlichem Fehlverhalten eine Entschuldigung die Vergebung sogar behindern (Struthers et al., 2008)(6). >Entschuldigungen/Sozialpsychologie
, >Attraktivität/Sozialpsychologie, >Strafen/Sozialpsychologie.


1. Etienne, M. and J. K. Robbennolt (2007). "Apologies and Plea Bargaining." Marquette Law Review 91:295.
2. Gold, G. J. and B. Weiner (2000). "Remorse, Confession, Group Identity, and Expectancies
About Repeating a Transgression." Basic and Applied Social Psychology 22(4): 291-300.
3. Takaku, S. (2001). "The Effects of Apology and Perspective Taking on Interpersonal Forgiveness: A Dissonance-Attribution Model of Interpersonal Forgiveness." Journal of social Psychology 141 doi:10.1080/00224540109600567.
4. Schlenker, B. R. (1980). Impression Management: The Self-concept, Social Identity, and Inter-
personal Relations. Monterey, CA: Brooks/Cole Publishing Company.
5. Davis, J. R. and G. J. Gold (2011). "An Examination of Emotional Empathy, Attributions of
Stability, and the Link Between Perceived Remorse and Forgiveness." Personality and lndividual Differences 50(3): 392-397. doi:10.1016/j.paid.2010.10.031.
6. Struthers, C. W., J. Eaton, A. G. Santelli, M. Uchiyama, and N. Shirvani (2008). "The Effects of Attributions of Intent and Apology on Forgiveness: When Saying Sorry May not Help the Story." Journal of Experimental Social Psychology 44(4):983—992. doi:10.1016/
j.jesp.2008.02.006


Nadler, Janice and Pam A. Mueller. „Social Psychology and the Law“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Sozialpsychologie

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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