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Erhaltungssätze: Erhaltungssätze in der Physik sind Grundsätze, die besagen, dass sich bestimmte physikalische Größen in einem isolierten System nicht ändern. Einige der wichtigsten Erhaltungssätze in der Physik sind die Erhaltung der Energie, der Masse, des Impulses und des Drehimpulses.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Bernulf Kanitscheider über Erhaltungssätze – Lexikon der Argumente

I 204
Energieerhaltung/RT/Kanitscheider: der abstrakte mathematische Grund für die Nichterhaltung der Energie in der Allgemeinen Relativitätstheorie (AR) ist geometrischer Natur.
Für alle Materiefelder gibt es einen Tensor Tμν, der ihren Energieinhalt beschreibt und dieser erfüllt eine lokale, erhaltungsartige Bedingung Tμν iv= 0.

Um jedoch von der lokalen Erhaltungsaussage für Energie und Impuls zu einer Aussage über den endlichen Bereich überzugehen, muss die Struktur der Raumzeit so beschaffen sein, dass ihre Metrik die Existenz eines Symmetrievektors zulässt. Nur bei Symmetrie kann eine Integration der lokalen Raumzeit durchgeführt werden.
Dann und nur dann kann man behaupten, dass der Fluss von Energie und Impuls über den Rand einer geschlossenen Fläche verschwindet.
Raumzeit/SR/AR/Kanitscheider: Dies ist sicher der Fall in der flachen Raumzeit der SR, die eine 10-parametrige Gruppe von Isometrien zulässt. (inhomogene Lorentz Gruppe), aber nicht in einer beliebigen Raumzeit der AR, wo die Krümmung vielfältiger Art sein kann.
>Universum/Kanitscheider
, vgl. >Kosmologisches Prinzip, >Energie, >Relativitätstheorie.
I 205
Energieerhaltung/FRW-Welten/Kanitscheider: (8) Analogon zum Energiesatz der Thermodynamik:

(8') d(ρR³) + pdR³ = 0

Aufgrund des Druckterms ändert sich die Energiedichte ρ in jedem komobilen Element der kosmischen Flüssigkeit, sie nimmt bei Expansion ab und bei Kontraktion zu.
Da ρR³ auch als Masse zu bezeichnen ist, kann man auch von Materievernichtung und -Entstehung sprechen!
Da die Sterne weiter strahlen, nimmt der Strahlungsdruck p weiter zu. In den kontrahierenden Elementen des komobilen Volumens dV ist die Energiedichte höher als in denen der expandierenden Phase.
Dabei ist es wichtig einzusehen, dass die Nichterhaltung der Energie mit der Homogenität und Randlosigkeit des Universums verknüpft ist.
Die Photonen und Materieteilchen üben nämlich einen Druck auf den Rand aus, der eine Rotverschiebung und Bewegungsverlangsamung auslöst.
Wäre der Raum ein Zylinder, könnte man sich vorstellen, dass dieser Druck eine Arbeit leistet, wie den Druck auf einen Kolben.
I 206
In der homogenen Raumzeit, wo sich an jedes repräsentative Volumen ein weiteres reiht, kann keines dieser Volumina Gewinner des Energieverlustes eines anderen sein. Denn auch es muss infolge des auf seine imaginären Begrenzungswände ausgeübten Drucks Energie verlieren. .
Bei der Dampfmaschine wird durch die Wand eine echte Inhomogenität eingeführt.
So sieht man, dass in der besonderen Situation der Kosmologie sogar die Energieerhaltung unanwendbar wird.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kanitsch I
B. Kanitscheider
Kosmologie Stuttgart 1991

Kanitsch II
B. Kanitscheider
Im Innern der Natur Darmstadt 1996

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