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Überprüfung: In der Wissenschaft ist eine Überprüfung ein Prozess, bei dem eine wissenschaftliche Arbeit oder ein wissenschaftliches Ergebnis von anderen Wissenschaftlern auf seine Richtigkeit und Validität getestet wird. Diese Überprüfung kann in Form eines Peer-Reviews erfolgen, bei dem die Arbeit von anderen Wissenschaftlern aus demselben Fachgebiet begutachtet wird. Siehe auch Experimente, Forschung, Wissenschaft, Methode, Verifikation, Gewissheit, Wissen, Fortschritt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Überprüfung – Lexikon der Argumente

I 128
Überprüfung/strikter Fall/Mill/Schurz: (nicht statistisch): besteht aus zwei Tätigkeiten:
1. Die Methode der Übereinstimmung: Wahrheit/Falschheit, Verifikation/Falsifikation.
2. Methode des Unterschieds: Relevanz/Irrelevanz.
>Relevanz
, >Wahrheit, >Verifikation, >Falsifikation.
1. Methode der Übereinstimmung/Mill: A Stichprobe, „experimentelle Gruppe“
I 129
Das ist eine Auswahl von Individuen aus einem Bereich, für den gerade die Eigenschaft A gilt und nicht eine beliebige Eigenschaft, Bsp „Alle Raben sind schwarz“ soll nicht mit Nägeln, Blumen, und Gorillas verglichen werden.
2. Methode des Unterschieds/Mill: zur Überprüfung der Relevanz, wählt man eine A Kontrollstichprobe (Kontrollgruppe) auf die ebenfalls A zutrifft.
Repräsentativität/strikter Fall/Mill/Schurz: die A Stichprobe soll die A Individuen in der Population möglichst gut repräsentieren.
I 130
Falsifizierende Individuen sollen sich von verifizierenden in einer qualitativen Eigenschaft unterscheiden.
Wenn wir nun die Begleitumstände möglichst stark variieren, maximieren wir unsere Chance, in der A Stichprobe falsifizierende Individuen aufzufinden (zureichender Grund).
>Hinreichendes.
Prinzip des zureichenden Grundes/Leibniz: hatte das als metaphysische Notwendigkeit betrachtet.
>Notwendigkeit, >Wesen, >Essentialismus.
Prinzip des zureichenden Grundes/SchurzVsLeibniz: es ist jedoch nur in deterministischen Unversen generell gültig. In indeterministischen Universen gibt es auch zufällige Ausnahmen ohne jeden Grund. Das Prinzip ist jedoch heuristisch nützlich.
Repräsentativität/Popper: Die Repräsentativitätsforderung gehört zu der von Popper so genannten strengen Überprüfung: man sollte die Ausdehnung bei Wärme nicht nur an Metallen untersuchen.
I 131
Methodische Induktion/Gesetzeshypothesen//Schurz:
a) wenn man eine gegebene strikte Hypothese prüft, prüft man zuerst auf Wahrheit und dann auf Relevanz.
b) wenn man nach einer unbekannten Ursache bzw. Gesetzeshypothese für einen gegebenen Effekt sucht, geht man umgekehrt vor.
I 134
Statistischer Fall:
Überprüfung auf vermutliche Wahrheit/Statistik/Schurz: Methode der
Akzeptanzintervalle: Bsp Gesetzeshypothese: p(Kx I Ax) = 80 %.AG aus 100 untersuchten Bäumen waren 75 krank.
Wie schließt man aus der Stichprobenhäufigkeit hn(K I A) auf die Plausibilität der Hypothese über die Populationshäufigkeit p(K I A)? Nach Fisher (1956)(1) kann man die statistische Wahrscheinlichkeit berechnen dafür, dass die Stichprobenhäufigkeit eine bestimmte Größe besitzt, oder in einem bestimmten Größenintervall liegt, gegeben die Hypothese ist wahr. Das beruht auf der Binominalverteilung. (...).
I 175
Überprüfung/Schurz: eine theoretische Hypothese kann man nicht nur anhand von einem, sondern von so viel wie möglichen gleichermaßen plausiblen Indikatoren testen.
I 176
Indikator: für jeden ist zu prüfen, ob und welche versteckten Variablen durch ihn eingeschleust werden.


1. Fisher, R.A. (1956). Statistical Methods and Scientific Inference. New York: Hafner Press, (New edition Oxford Univ. Press, 1995).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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