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Nonfaktualismus: Ausdruck für die Annahme, dass es im Hinblick auf bestimmte Entscheidungsprozesse keine Tatsachen gibt. So gibt es z.B. keine Tatsache die bewirkt, dass die Summe von zwei und zwei vier ergibt. Der Nonfaktualismus wird von verschiedenen Autoren sehr verschieden weit ausgelegt. Daher wird der Ausdruck manchmal polemisch gebraucht. Siehe auch Wahrmacher, Entscheidbarkeit, Tatsachen, Wahrheit, Deflationismus._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Robert Adams über Nonfaktualismus – Lexikon der Argumente
Field II 255 Def „Oberflächenlogik“/materiales Konditional/Paradoxien der Implikation/Field: Die Oberflächenlogik sagt uns, welche Schlüsse die Akzeptierbarkeit erhalten. (Das ist gerade die Logik von Adams, die der Nonfaktualismus anbietet). >Konditional/Adams, >Akzeptierbarkeit. Def „Tiefenlogik“/materiales Konditional/Field: sagt uns, welche Schlüsse wahrheitserhaltend sind. >Wahrheitserhalt. Das ist die Standardlogik für „>“. Problem: Leistet die Tiefenlogik überhaupt etwas, wenn sogar unsere mentalen Leistungen von der Oberflächenlogik erklärt werden? Lösung/Field: vielleicht kann man sagen, dass auf der tiefsten Ebene die klassische Logik herrscht und die speziellen Konventionen der Behauptbarkeit erst später hereinkommen. II 256 Faktualismus/Field: Muss dann zwischen Ebenen der völligen Unakzeptierbarkeit (d.h. auf der Oberfläche) und der Akzeptierbarkeit auf einer tiefen Ebene (die nur durch eine oberflächliche Verletzung der Konvention unakzeptabel scheint) zu unterscheiden. Deflationismus/Field: auf die gleiche Weise kann dann der Deflationismus zwischen Nonfaktualismus und Faktualismus unterscheiden, ohne die Begriffe „wahr“ oder „Tatsache“ zu gebrauchen. >Deflationismus. Field II 256 Faktualismus/Konditional/Stalnaker/Field: (Stalnaker 1984)(1): (hier zunächst auf nicht-eingebettete Konditionale beschränkt): Hier liefert sein Ansatz die Logik von Adams, d.h. der Faktualismus ist ununterscheidbar vom Nonfaktualismus in Bezug darauf, welche Schlüsse als korrekt betrachtet werden. >Paradox der materialen Implikation. Deflationismus/Field: Kann er hier Nonfaktualismus und Faktualismus unterscheiden? ((s) Wenn es keine Tatsache in der Prämisse gibt, kann sie auch nicht zu trivialer Wahrheit führen.) Field: Eine Möglichkeit besteht, wenn es Konditionale gibt, wo das Antezedens zwar logisch und metaphysisch möglich ist, nicht aber epistemisch. Nonfaktualismus: These: Bei epistemischer Unmöglichkeit des Antezedens eines Konditionals hier gibt es gar keine Frage der Akzeptierbarkeit. Denn der Witz von Konditionalen besteht in der Annahme, dass ihre Antezedenten epistemisch möglich sind. Pointe: Dann sind alle Konditionale mit epistemisch unakzeptablem Antezedens gleichermaßen akzeptabel. FieldVsStalnaker: Für Stalnaker gibt es aber eine Tatsache, aufgrund derer ein Konditional wahr ist oder falsch. Und einige Konditionale mit epistemisch unmöglichen Antezedenten werden wahr und andere falsch sein! Faktualismus/Deflationismus/Field: Der Test, ob jemand dieser Art von Faktualismus anhängt, besteht dann darin, ob er Akzeptierbarkeit solcher Konditionale ernst nimmt. 1. R. Stalnaker (1984)._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Field I H. Field Realism, Mathematics and Modality Oxford New York 1989 Field II H. Field Truth and the Absence of Fact Oxford New York 2001 Field III H. Field Science without numbers Princeton New Jersey 1980 Field IV Hartry Field "Realism and Relativism", The Journal of Philosophy, 76 (1982), pp. 553-67 In Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994 |