Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Das Gute: Das Wort "gut" kann viele verschiedene Anwendungen haben, aber im Allgemeinen bezieht es sich auf etwas, das moralisch richtig, ethisch oder vorteilhaft ist. Es kann auch verwendet werden, um etwas zu beschreiben, das angenehm, wünschenswert oder erfreulich ist. Die Philosophie beschäftigt sich insbesondere mit den Schwierigkeiten, das Gute zu definieren. Siehe auch Definitionen, Definierbarkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Aristoteles über Gut/Das Gute - Lexikon der Argumente

Bubner I 164
Gut/Gutes/Aristoteles/Bubner: eins der Schwierigsten Probleme: welche Rolle das Gute in seiner Metaphysik spielt, praktisches oder metaphysisches Gutes?

Metaphysik/Aristoteles/Bubner: zwei Hauptkomplexe:
1. allgemeine Seinslehre, modern: Ontologie,
2. Lehre vom höchsten Seienden, von Aristoteles selber als Theologie bezeichnet.
Problematisch ist der Zusammenhang beider.
AristotelesVsPlaton: nicht Ideen als Welterklärung sondern geschichtliche Entwicklung.
>Idee/Platon
.
Bubner I 165
Gut/Gutes/AristotelesVsPlaton: VsIdee des Guten als Höchstes: man müsse auch Freunden gegenüber die Wahrheit wie etwas "Heiliges" höher schätzen.
Mit der Idealisierung des Guten sei kein praktischer Nutzen zu erreichen.
Nikomachische Ethik: Anfangssatz: Das Gute ist nur im Horizont von Tätigkeiten aller Art präsent.
"Gut" heißt die Qualifikation von Handlungszielen, das Worumwillen.
>Teleologie.
Praxis/Aristoteles: Kein Handeln erfolgt um seiner selbst willen, mit Ausnahme des Spiels.
((s) Dann ist der Sieg ein Schritt aus dem Spiel heraus.)
Aristoteles: andernfalls würden die Ziele allein aufgrund ihrer Pluralität durch Konkurrenz, Blockaden, unentscheidbare Alternativen usw. den Fluss der Praxis behindern. Es wird eine Ordnung nötig.
Kein Worumwillen steht isoliert, sondern verweist auf ein größeres. Die Hierarchie verliefe allerdings ins Leere, gäbe es nicht ein höchstes Gut, das seinerseits noch praktisch realisierbar ist.
Bubner I 166
Höchstes Gut/Aristoteles: die Einheit eines gelungenen Lebens.
>Einheit/Aristoteles.
Alle Handelnden stimmen darin überein, denn alle wollen glücklich werden. Freilich wird das unterschiedlich interpretiert.
Lust, Ehre, Geld sind Außenbestimmungen.
Die souveräne Form hingegen liegt in der philosophischen Lebensführung, d.h. in aufgeklärter selbstreflexiver Praxis.
Damit gilt das von Platon aufgeworfene Problem des obersten Wissens, das die Herrschaft des Philosophenkönigs legitimiert, als erledigt.
>Philosophen-Herrschaft.
- - -
Gadamer I 318
Das Gute/Aristoteles/Gadamer: Aristoteles betont gegenüber der durch die platonische Ideenlehre bestimmten Lehre vom Guten, dass es sich in „praktischer Philosophie“ nicht um Genauigkeit höchsten Ranges handeln kann, wie sie der Mathematiker leistet. Eine solche Genauigkeitsforderung wäre vielmehr fehl am Platze. Es gilt lediglich, die Dinge im Umriss sichtbar zu machen und durch diese Zeichnung des Umrisses dem sittlichen Bewusstsein eine gewisse Hilfe zu leisten(1). Aber wie solche Hilfe möglich sein soll, ist bereits ein moralisches Problem. Denn offenbar gehört es zu den Wesensmerkmalen des sittlichen Phänomens, dass der Handelnde selber wissen und entscheiden muss und sich durch nichts dies abnehmen lassen kann.
Für den richtigen Ansatz einer philosophischen Ethik ist also entscheidend, dass sie sich nicht an die Stelle des sittlichen Bewusstseins drängt und doch auch nicht eine rein theoretische, „historische“ Kunde sucht, sondern durch die umrisshafte Klärung der Phänomene dem sittlichen Bewusstsein zur Klarheit über sich selbst verhilft. >Ethik/Aristoteles.
Wissen/Kennen/Aristoteles: [Der Mensch] (...) muss selbst schon durch Ausübung und Erziehung eine Haltung in sich ausgebildet haben, die in den konkreten Situationen seines Lebens
Gadamer I 319
festzuhalten und durch das rechte Verhalten zu bewähren sein ständiges Anliegen bleibt.(2)

1. Aristoteles, Eth. Nic, A 7 u. B 2
2. Das Schlusskapitel der Nikomachischen Ethik gibt dieser Forderung breitesten Ausdruck und begründet damit den Übergang in die Fragestellung der „Politik“.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

Send Link
> Gegenargumente gegen Aristoteles
> Gegenargumente zu Gut/Das Gute ...

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z