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Syntax: Sammelbegriff für Systeme, die die Zusammensetzungen von Zeichen zu linearen Kombinationen (Zeichenketten) regeln im Gegensatz zur Semantik, die diese Zeichenketten interpretiert. Syntaxfragen betreffen die Zulässigkeit, kurz gesagt, die Existenz von Kombinationen, nicht das resultierende Wahrsein oder Falschsein der interpretierten Formeln. Siehe auch Beweistheorie, Existenz, Morphologie, Semantik, Pragmatik, Linguistik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David Chalmers über Syntax – Lexikon der Argumente

I 326
Syntax/Semantik/Chinese Room/Searle/Chalmers: (Searle 1984)(1): erweitertes Argument von Searle:
1. Ein Computerprogramm ist syntaktisch
2. Syntax ist nicht hinreichend für Semantik
3. Bewusstseine (Geist, mind) haben Semantik
4. Daher ist es nicht hinreichend ein Programm zu implementieren, um ein Bewusstsein (Geist) zu erhalten.
>Chinese Room
, >Semantik, >Bewusstsein, >Geist, >Computerprogrammierung, >Software, >Erleben.
I 327
Chalmers: Hier geht es wieder um Intentionalität (Verstehen), das Argument kann aber auf Bewusstsein ausgedehnt werden, da es Searle sowieso um phänomenale Intentionalität geht.
>Intentionalität/Searle.
Lösung/Chalmers: Es geht gar nicht um isoliert betrachtete Programme, sondern um deren Implementierung, d.h. um das Programm zusammen mit einer Umgebung, d.h. konkrete Systeme mit kausaler Dynamik.
SearleVsVs: Searle könnte einwenden, dass die Implementierungen wiederum syntaktisch sind.
ChalmersVs: aber in diesem Sinn verliert „Syntax“ überhaupt die Bedeutung, in der sie nicht hinreichend sein soll für Semantik. Dann könnte man argumentieren:
1. Rezepte sind syntaktisch
2. Syntax ist nicht hinreichend für Krümeligkeit
3. Kuchen sind krümelig
4. Daher ist das Ausführen eines Rezepts nicht hinreichend um einen Kuchen zu backen.
Lösung: Wir müssen zwischen dem Rezept und seiner Anwendung unterschieden, wie wir zwischen dem Programm und seiner Implementierung unterscheiden.
Programm/Chalmers: Das Programm spezifiziert implizit eine Klasse physischer Systeme, die als Implementierungen in Frage kommen, und diese Systeme sind es, die solche Phänomene wie Bewusstsein entstehen lassen.


1. J. R. Searle, Minds, Brains, and Science, Cambridge 1984

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

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