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Messen, Philosophie: A. Das Problem des Messens wird im Zusammenhang mit Interpretationen der Quantenmechanik diskutiert. B. Der Vergleich D. Davidsons der Zuschreibung von sprachlichen Bedeutungen mit dem Messen wird in anderen Theorien aufgegriffen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Pierre Duhem über Messen – Lexikon der Argumente

I 191
Messen/Duhem: Bsp Holismus: zu Beginn war es nötig, die Glasröhre zu eichen, nicht nur auf die abstrakten Begriffe der Arithmetik und der Geometrie, sondern auch auf den abstrakten Begriff der Masse, auf die Hypothesen der allgemeinen Mechanik und der des Himmels, die den Gebrauch der Waage zur Vergleichung der Masse rechtfertigen. man musste das spezifische Gewicht des Quecksilbers bei der Temperatur, bei der diese Eichung ausgeführt wurde kennen und zu diesen Zweck das spezifische Gewicht bei 0°, von dem man nicht Gebrauch machen kann, ohne die Gesetze der Hydrostatik zu kennen. Man musste das Gesetz der Ausdehnung des Quecksilbers kennen, das mit Hilfe eines Apparates bestimmt wird, bei dem ein Vergrößerungsglas Anwendung findet, also auch gewisse Gesetze der Optik.
>Gesetze
, >Naturgesetze, >Methoden.
I 203
Messen:/Duhem Man verwendet nicht ein beliebiges Instrument, sondern ein bestimmtes, mit charakteristischen Konstanten. >Naturkonstanten.
I 204
Der Experimentator arbeitet mit zwei unterschiedlichen Vorstellungen des Instrumentes, an dem er arbeitet: Die eine ist das Bild des konkreten Instruments, die andere ist ein schematischer Typus desselben der mit Hilfe der Symbole die diese Theorie liefert. konstruiert wird. Es ist das ideale und symbolische Instrument, über das er nachdenkt, auf das er die Gesetze und Formeln der Physik anwendet. >Physik.
I 205
Die Genauigkeit wächst nicht nur durch verbesserte Instrumente, sondern auch weil die Theorien immer geeignetere Methoden angeben, um die Beziehungen zw. den Tatsachen und den schematischen Begriffen, die sie darstellen sollen, herzustellen.
Wachsende Genauigkeit wird durch wachsende Kompliziertheit erkauft. Man muss gleichzeitig Nebentatsachen beobachten. Die Transformationen, die man an den unmittelbar gegebenen Tatsachen des Experiments vornimmt, sind die Korrektionen.
Wenn das physikalische Experiment die einfache Konstatierung einer Tatsache wäre, erschiene es absurd, an ihm Korrektionen vorzunehmen!
Der Experimentator vergleicht unaufhörlich zwei Instrumente: das ideale und das wirkliche. Auf das wirkliche richtet der Assistent seine Augen, auf das zweite, (in dem z.B. ideale Gase sich bewegen statt der konkreten) wendet der Chef die Gesetze der Hydrostatik an. Die Beziehung zwischen den beiden Instrumenten ist quasi die Korrektion.
I 206/207
Bsp Der Gehilfe gibt die Höhe der Quecksilbersäule an, der Chef korrigiert sie. Das geschieht aufgrund intellektueller Operationen.
Wer in den Experimenten nur Feststellungen von Tatsachen sieht, wird die Rolle der Korrektionen nicht verstehen. Auch nicht die sog. systematischen Fehler.
I 208
Systematische Fehler: wenn man bei einem Experiment die Ursache eines systematischen Fehlers bestehen lässt, heißt das, dass man sich mit einem zu einfachen theoretischen Bild begnügt hat.
>Theorien, >Irrtümer.
I 277
Messen: Bsp Kein Thermometer kann die höchste Temperatur bestimmen. Dem Symbol für absolute Temperatur entspricht keines der Messverfahren!
Was in der Thermodynamik ein vollkommenes Gas genannt wird, ist nur ein angenähertes Bild eines wirklichen Gases.
>Beobachtung, >Idealisierung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Duh I
P. Duhem
Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998

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