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Methode: ein Verfahren, auf das sich Teilnehmer an einer Diskussion oder einem Forschungsvorhaben geeinigt haben. Bei Verstößen gegen eine Methode wird vor allem die Vergleichbarkeit der Ergebnisse angezweifelt, da diese nicht mehr aus einer Menge mit einheitlich definierten Eigenschaften der Elemente stammen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Pierre Duhem über Methode – Lexikon der Argumente

I 250
Methode/Duhem: Die Methode des ad absurdum Führens kann zu einem Beweismittel werden. Um zu beweisen, dass ein Lehrsatz richtig ist, genügt es, den genau entgegengesetzten Lehrsatz zu einer absurden Konsequenz zu treiben. Die griechischen Mathematiker habe ausgedehnten Gebrauch von dieser Methode gemacht.
Diejenigen, die den experimentellen Widerspruch mit dem ad absurdum Führen gleichsetzen, meinen, dass man in der Physik wie in der Geometrie gleichen Gebrauch macht. Das stimmt aber nicht.

Der Name experimentum Crucis bezieht sich auf einen Kreuzweg der Entscheidung. >Experimentum crucis
.
Bsp Es liegen zwei Hypothesen über die Natur des Lichts vor.
I 251
Für Newton, Laplace und Biot besteht das Licht aus Projektilen. Für Huygens, Fresnel u.a. besteht es aus Schwingungen. Nach der ersten bewegt sich Licht schneller in Wasser als in der Luft. Foucaults Versuch mit rotierenden Spiegeln erweist, dass der grünliche Streifen an einer bestimmten Stelle ... auftritt. Der Streit ist entschieden, das Licht ist nicht ein Körper, sondern eine sich im Äther fortpflanzende Schwingung.

DuhemVs: Das Experiment von Foucault entscheidet nicht zwischen zwei Hypothesen, der der Emission und der Undulation, sondern zwischen zwei theoretischen Gruppen, die als ganzes genommen werden müssen, zw. zwei vollständigen Systemen der Optik von Newton und der Optik von Huygens. >Hypothesen, >Theorien.
I 252
Aber nehmen wir an, beide seien richtig. Neben zwei Theoremen der Geometrie die einander widersprechen, gibt es keinen Platz für ein Drittes. In der Physik ist das anders!
I 253
Experiment/Methode/Duhem: Man kann mit der experimentellen Methode die Form des Ad absurdum Führens nicht nachkonstruieren. Die Geometrie kennt aber auch den direkten Beweis, sie kann diesen aber ebenfalls nicht im Experiment nachzuvollziehen. >Experimente, >Beobachtung.
I 278
Methode/Duhem: Zwischenglied: Die Diskussion, die zu einer Theorie führt ist ein Zwischenglied, es ist nicht berechtigt, in ihr einen physikalischen Sinn zu suchen.
Die Forderung, jeder im Verlauf gebrauchten mathematischen Operation einen physikalischen Sinn zu geben, würde den Fortschritt hemmen. Man hat auch versucht, die Differentialrechnung für die Physik zu verbieten! >Kalkül.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Duh I
P. Duhem
Ziel und Struktur der physikalischen Theorien Hamburg 1998

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