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Aussage: Eine Aussage ist etwas, worauf derjenige festgelegt werden kann, der sie macht. In Abgrenzung dazu kann ein Satz als eine Zeichenfolge aufgefasst werden, die noch keine Aussage ist. Siehe auch Behauptung, Sätze, Äußerungen, Urteile.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Aussagen – Lexikon der Argumente

II 115ff
Aussage/Foucault: auf den ersten Blick erscheint die Aussage als letztes, unzerlegbares Element, das isoliert werden kann und in ein Spiel mit anderen Elementen eintreten kann. Ein Punkt ohne Oberfläche. Problem: wenn die Aussage die elementare Einheit des Diskurses ist, worin besteht sie dann? Welches sind ihre unterscheidenden Züge? Welche Grenzen muss man ihr zuerkennen?
Bsp Redundanztheorie: die Frage, ob in der Logik »A« und »es stimmt, dass A« austauschbar sind. Foucault: als Aussagen sind sie nicht äquivalent und nicht austauschbar. (FoucaultVsRedundanztheorie). Sie können sich im Plan des Diskurses nicht an der gleichen Stelle befinden.
Bsp Der König von Frankreich ist kahl: kann nur analysiert werden, wenn man in der Form einer einzigen Aussage zwei verschiedene Propositionen anerkennt, von denen jede für sich wahr oder falsch sein kann. (Strawson: Äußerung, Zeitpunkt).
>Satz
, >Äußerung, >Proposition, >Diskurs/Foucault.
Bsp »ich lüge«: kann nur wahr sein in einer Beziehung zu einer Behauptung auf niedrigerem Niveau.
Die Kriterien für die Identität einer Proposition gelten nicht für die Beschreibung der besonderen Einheit einer Aussage!
Aussage/Foucault: Bsp als Beispiel, was keine Aussage ist, könnte ich ein paar Buchstaben hinkritzeln? Bsp würden dagegen die Lettern in einer Setzerei vernünftigerweise als Aussagen betrachtet werden? Die beiden Beispiele sind nicht auf derselben Ebene.
Bsp Die Serie der Buchstaben Q W E R T Z auf einer Schreibmaschine ist keine Aussage. Dasselbe in einem Lehrbuch für das Maschinenschreiben aber sehr wohl!
Es wird also nicht eine reguläre sprachliche Konstellation für eine Aussage verlangen. Anderseits genügt auch nicht irgend eine materielle Ansammlung.
Aussage: Ist also eine Existenzfunktion, die den Zeichen eigen ist. Man findet keine strukturellen Einheitskriterien, aber eine Funktion! Diese Funktion ist keine Einheit.
Aussage: kann keinen eigenen Charakter haben, ist für eine adäquate Definition ungeeignet.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

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