Philosophie Lexikon der Argumente

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Widersprüche, Philosophie: A. Widerspruch im weiten Sinn wird in der Philosophie z.B. bei Hegel und Marx als fruchtbarer Gegensatz aufgefasst, der zu einer Weiterentwicklung Anlass gibt. B. In der zweiwertigen Logik ist eine widersprüchliche Aussage eine Aussage der Form A und Nicht-A. Aussagen dieser Form können nicht wahr sein. Siehe auch Widerspruchsfreiheit, Satz vom Widerspruch, Mehrwertige Logik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Widersprüche – Lexikon der Argumente

II 213ff
Kohärenz/Foucault: Ideengeschichte setzt gewöhnlich Kohärenz voraus. Eine heuristische Regel, fast ein moralischer Zwang der Forschung. Aber dieselbe Kohärenz ist auch das Ergebnis der Forschung! Wie definiert man die letzten Einheiten, die die Analyse abschließen.
>Kohärenz
.
Die in der Forschung angewandten Mittel sind sehr zahlreich, so können die gefundenen Kohärenz in sehr verschieden sein. Sie versucht zu einer Idealarchitektur zu gelangen.
In allen verschiedenen Formen und Gebieten spielt Kohärenz immer dieselbe Rolle: zu zeigen, dass die sichtbaren Widersprüche nichts weiter als ein Schillern der Oberfläche sind. Die Analyse muss also den Widerspruch unterdrücken!
Widerspruch/Foucault: ist weit davon entstand, Erscheinungsform und Zufälligkeit des Diskurses zu sein. In Wirklichkeit bildet er das eigentliche Gesetz der Existenz des Diskurses! Aus ihm geht der Diskurs hervor.
Der Diskurs spricht gleichzeitig, um den Widerspruch zu übersetzen und um ihn zu überwinden. Der Widerspruch wandelt sich mit dem Diskurs und entgeht von selbst der eigenen Kontinuität. Im Laufe des Diskurses erfüllt der Widerspruch also die Funktion des Prinzips seiner Historizität.
Diskurs: ist der Weg von einem Widerspruch zum nächsten.
Widerspruch: für die Archäologie Gegenstände, die um ihrer selbst willen beschrieben werden müssen, ohne dass man untersucht, von welchem Gesichtspunkt aus sie sich auflösen können. Bsp das Starrheitsprinzip von Linné: ihm ist im 18. Jahrhundert widersprochen worden (Vorläufer der Evolutionstheorie).
Die archäologische Analyse besteht nicht darin, zu zeigen das unterhalb dieses Gegensatzes jedermann viele Thesen akzeptierte.
Archäologie: sie beschreibt die verschiedenen Räume der Entzweiung. Sie behandelt den Widerspruch nicht als eine allgemeine Funktion, sondern als viele verschiedene.
Widerspruch: Äußere: zwischen verschiedenen diskursiven Informationen. Abgeleitete/Innere. (Letztere sind für die archäologische Analyse bedeutungsvoll.
Bsp man betrachtet einmal die Totalität einer Pflanze, im anderen Fall willkürlich ausgewählte Elemente.
Bsp einmal Wachstumsstadien, dann wieder optimale Sichtbarkeit. Inkompatibilität der Begriffe. Ausschluss.
Es sind keine neuen Gegenstände, keine neuen Begriffen, keine neuen Aussagemodalitäten. Sondern Gegenstände einer anderen (allgemeineren oder besonderen) Ebene, Begriffe, die eine andere Struktur und ein anderes Anwendungsfeld haben, Äußerungen eines anderen Typs, ohne dass jedoch die Formationsregeln geändert werden.
>Ordnung, >Evolution, >Funktion, >Teile, >Teil-von-Relation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

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