Philosophie Lexikon der Argumente

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Ontologie: Die Menge der materiellen oder immateriellen Gegenstände, von denen eine Theorie annimmt, dass sie Aussagen über sie treffen kann. Nach klassischer Logik muss dazu von einer Existenzannahme ausgegangen werden. In anderen Wissensgebieten wird die Frage, ob z.B. Relationen wirklich existieren oder bloß gedankliche Konstrukte sind, nicht immer als entscheidend angesehen, solange man damit arbeiten kann. Immaterielle Gegenstände sind z.B. sprachliche Strukturen in der Linguistik. Siehe auch Existenz, Mathematische Entitäten, Theoretische Entitäten, Theoretische Termini, Realität, Metaphysik, Wirklichkeit, Semantic Web.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Ontologie – Lexikon der Argumente

I 488
Ontologie/Gadamer: [Hier] geht es (...) um (...) Aufgabe, den ontologischen Hintergrund der hermeneutischen Welterfahrung zur Geltung zu bringen. Von der Metaphysik des Schönen aus werden sich vor allem zwei Punkte ins Licht setzen lassen, die sich aus der Beziehung zwischen dem Vorschein des Schönen und dem Einleuchten des Verständlichen ergeben. >Schönheit/Gadamer
, >Hermeneutik/Gadamer.
Einmal, dass die Erscheinung des Schönen sowohl als die Seinsweise des Verstehens Ereignischarakter besitzen - und sodann, dass die hermeneutische Erfahrung, als Erfahrung von überliefertem Sinn, an der Unmittelbarkeit teil gewinnt, durch die von jeher die Erfahrung des Schönen wie überhaupt alle Evidenz der Wahrheit ausgezeichnet ist.
1.(...) auf dem Hintergrund, den uns die Licht- und Schönheitsspekulation der Tradition bereitet hat, [lässt sich] der Vorrang legitimieren, den wir dem Tun der Sache innerhalb der hermeneutischen Erfahrung zuerkannten. Es erweist Sich nun, dass es sich hier weder um Mythologie noch um eine bloße dialektische Umkehrung im Stile Hegels handelt, sondern um die Fortwirkung eines alten Wahrheitsmomentes, das sich gegenüber der modernen Wissenschaftsmethodik zu behaupten weiß.
I 490
2. Gehen wir von der ontologischen Grundverfassung aus, wonach Sein Sprache, d, h, Sichdarstellen ist, die uns die hermeneutische Seinserfahrung aufgeschlossen hat, dann folgt daraus aber nicht nur der Ereignischarakter des Schönen und die Geschehensstruktur alles Verstehens. Wie sich die Seinsweise des Schönen als Vorzeichnung einer allgemeinen Seinsverfassung erwies, so wird sich ein Gleiches an dem zugehörigen Wahrheitsbegriff zeigen.
>Sein/Gadamer, >Wahrheit/Gadamer, >Schönheit/Gadamer, >Hermeneutik/Gadamer, >Sprache/Gadamer.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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